Schlecker kappt 12.000 Jobs, Lieferausfälle in Österreich
Ein radikaler Kahlschlag bei den Filialen soll die insolvente deutsche Drogeriekette Schlecker retten. Insgesamt 3000 der 6000 Geschäfte in Deutschland fallen dem Rotstift zum Opfer, gab Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Mittwoch bekannt. Die Zahl der Mitarbeiter wird um rund 11.750 auf 13.500 geschrumpft. Mit der Maßnahme soll leichter ein Investor gefunden werden.
„Das ist ein erster Restrukturierungsschritt, für eine Sanierung muss aber auch ein neues Konzept her“, kommentiert Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform.
Österreich
Von einer erfolgreichen Sanierung in Deutschland hänge auch der Fortbestand der Österreich-Tochter mit 931 Filialen ab. Diese ist zwar nicht insolvent, muss aber, wie berichtet, ebenfalls unrentable Geschäfte schließen. Die Anzahl soll „im unteren zweistelligen Bereich“ liegen, hieß es zuletzt.
Wegen der Insolvenz in Deutschland ist der Warenfluss in den heimischen Schlecker-Filialen gehörig ins Stocken geraten, wie am Mittwoch ein KURIER-Lokalaugenschein in mehreren Wiener Filialen ergab. Offiziell gab Schlecker zuletzt an, dass die Warenversorgung zu 80 Prozent gesichert sei, tatsächlich dürfte die Lieferbereitschaft weit geringer sein.
WC-Papier aus
Einige Regale sind derzeit nur spärlich gefüllt. „Das WC-Papier ist leider aus, wann wieder eines geliefert wird, weiß ich nicht“, klagt eine Verkäuferin. Auch bei Taschentüchern, Zahnbürsten sowie Süßwaren ist kaum noch Ware vorhanden. „Von der bestellten Menge ist diese Woche gerade einmal ein Drittel gekommen“, wird berichtet. In anderen Filialen ist von 50 Prozent weniger Neuware die Rede.
Schlecker-Sprecher Alexander Güttler hält zwar einzelne Lieferprobleme für möglich, betont aber, dass dies „kein grundsätzliches Problem“ sei. Die wichtigsten Lieferanten hätten die Warenversorgung sichergestellt.
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