Wieder war’s der kranke Prokurist

Sundt und Huber wollen nie miteinander über den Schillerplatz-Kauf gesprochen haben.
Warum unterschrieb der Ex-Telekom-Chef kurz vor seinem Abgang noch den Immo-Kaufvertrag? Die Richterin vertagte auf März.

Wolfgang Frauenholz, einst mächtiger Prokurist, Einkaufsleiter und Chef der Immobilien-Abteilung der Telekom Austria, kann wegen schwerer Krankheit nicht einvernommen werden. Trotzdem fällt im Untreue-Prozess um den Verkauf der Schillerplatz-Immobilie der Telekom an Ex-ÖBB-Chef Martin Huber und dessen Frau kein Name so häufig wie der des Erkrankten.

Wieder war’s der kranke Prokurist
APA16497206 - 17012014 - WIEN - ÖSTERREICH: Richterin Claudia Moravec-Loidolt am Freitag, 17. Jänner 2014, vor Verhandlungsbeginn zur Causa Schillerplatz am Straflandesgericht in Wien. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Der ehemalige Telekom-Chef Heinz Sundt erzählte am Freitag wieder, wie er sich auf den Prokuristen verlassen habe. Der habe den Kaufpreis von 5,4 Millionen Euro vorgegeben. Nicht plausibel erklären konnte Sundt, warum er wenige Tage vor seinem Abgang aus der Telekom noch den Kaufvertrag mit der Projektgesellschaft SP4 der Hubers im Mai 2006 unterschrieb. Andererseits, warum hätte Sundt, der von der Telekom großzügig abgefertigt wurde, am Ende seiner Karriere ein Untreue-Risiko eingehen sollen? Die Hubers unterzeichneten jedenfalls erst Ende Dezember 2006. Eine Belastungszeugin hatte erklärt, der Prokurist habe sich geweigert, den Vertrag zu unterfertigen.

Die Verteidiger mit den Privatgutachtern hinter sich lieferten dem Gutachter des Gerichts, Roland Popp, ein stundenlanges Scharmützel um Bewertungsfragen. Popp errechnete den Wert der Palais-Geschoße mit 9,8 Millionen Euro. Richterin Claudia Moravec-Loidolt, die das Verfahren fest im Griff hat, beauftragte Popp, sein Gutachten zu ergänzen. Sie gab dem Antrag des Staatsanwalts auf die Ladung weiterer Zeugen statt und vertagte auf 4. und 5. März.

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