Schieder: "Investmentbanking trennen"

Schieder: "Investmentbanking trennen"
Nachgefragt: Finanzstaatssekretär Andreas Schieder schlägt im KURIER-Gespräch eine Trennung des riskanten Investmentbanking vom Einlagengeschäft vor.

Konkret sagt er ...
... zur Konstruktion Das Investmentbanking bleibt in einer Bank, beide Geschäftsteile sollen aber durch eine Fire Wall strikt voneinander getrennt sein. Dieses System, genannt Ringfencing, wird in Großbritannien bereits diskutiert. Es ähnelt dem früher in den USA angewandten Trennbankensystem, wo eine Bank nur in einem der beiden Bereiche tätig sein darf.

... zu den Zielen
Eine Finanzierung des Investmentbankings erfolgt nicht durch das Einlagenschäft. Damit werden Einlagen sicherer und Interessenskonflikte in Universalbanken vermieden. In einer Krise hätten Probleme im Investmentbanking nur geringe Auswirkungen auf systemrelevante Teile einer Bank - selbst im Falle einer Pleite der Investmentsparte. Und die Kosten für die öffentliche Hand könnten in kritischen Situationen minimiert werden.


... zur Umsetzung
Der Vorschlag ist mittelfristig zu sehen und könnte vom Baseler Bankenausschuss beschlossen und in Folge von der EU umgesetzt werden.

... zur Lage in Österreich Die Trennung ist auch bei heimischen Banken nötig, ebenso wie mehr Transparenz. Das zeigt das Beispiel CDS-Portfolio der Erste Group, wo auch die FMA ermittelt. Für mehr Eigenkapital liegt jetzt der Ball bei den Banken.

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