Fitch stuft China herab

Die kleinere Nummer drei, Fitch, geht ebenfalls auf einen US-amerikanischen Gründer zurück, gehört heute aber zu 60 Prozent dem börsennotierten französischen Finanzinvestor Fimalac. Die restlichen Anteile hält der US-Medienkonzern Hearst ("Cosmopolitan", "Elle", ESPN). Hinter Fimalac steht der in Frankreich weit vernetzte Geschäftsmann und Unternehmer Marc Ladreit de Lacharriere. Fitch sitzt in New York und London.
Die US-Ratingagentur Fitch warnt China vor den Gefahren seines Schattenbankensystems.

Die Ratingagentur Fitch hat China vor den Gefahren des undurchsichtigen Bankensektors für die Staatsfinanzen gewarnt. Es gebe große Sorge über die massive Ausweitung des Schattenbankenwesens und die schwer zu durchschauende Kreditaufnahme lokaler Stellen, schilderten Fitch-Experten am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Eine Krise auf dem grauen Finanzmarkt könnte das reguläre Bankensystem infizieren.

Aus Angst vor der wachsenden Verschuldung in China hatte Fitch, die kleinste der drei großen US-Ratingagenturen, am Dienstag eine wichtige Bewertung der chinesischen Kreditwürdigkeit heruntergesetzt.

Bonität in Landeswährung herabgesetzt

Die Bewertung der Bonität in Landeswährung wurde um eine Stufe von "AA-" auf "A+" herabgestuft. Das langfristige Rating Chinas für Staatspapiere in Fremdwährungen wurde wegen der hohen Devisenreserven allerdings unverändert bei " A+" gelassen. Der Ausblick für beide Noten sei stabil, teilte Fitch mit. Doch gilt die Herabstufung als die bisher stärkste Warnung vor einem massiven Anstieg der Verschuldung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde.

Die gesamte Verschuldung einschließlich des grauen Finanzmarktes könnte 198 Prozent der Wirtschaftsleistung erreicht haben, schätzt Fitch. Vor vier Jahren seien es erst 125 Prozent gewesen. Chinas Wirtschaft "hat ein Schuldenproblem", warnte Fitch-Experte Andrew Colquhoun. Es seien auch strukturelle Reformen notwendig.

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