FFG

Sauberes Wasser "made in Austria"

UV-Messgerät der Firma Helios macht Wasserdesinfektion sichtbar.
Wiener Firma Helioz nutzt Kraft der Sonne. 1200 KMU-Innovationen erhielten im Vorjahr Forschungsförderung.

Allein die UV-Strahlung der Sonne kann Wasser in einer PET-Plastikflasche desinfizieren und es trinkbar machen. Das Problem: Die solare Wasserdesinfektion ist unsichtbar. Das Wiener Start-up Helioz hat ein einfaches, solarbetriebenes UV-Messgerät entwickelt, um genau diesen Prozess zu veranschaulichen. "Wadi" wird einfach neben die PET-Flasche gelegt und zeigt nach einigen Stunden mit einem Smiley an, ob das Wasser trinkbar ist.

Die Innovation aus Österreich soll Menschen in Entwicklungsländern einen billigen und praktischen Zugang zu sicherem Trinkwasser verschaffen. Das "Wadi" wird in Österreich hergestellt, kostet in Entwicklungsländern 15 Euro und wird bereits in mehreren Projekten eingesetzt. Die als Sozialunternehmen gegründete Helioz GmbH hat bereits mehrere Finanzierungsrunden hinter sich und hofft auf Großaufträge. Nähere Infos siehe hier.

FFG-Bilanz

Ermöglicht wurde die Erfindung auch durch Unterstützung der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), unter anderem mit Darlehen und dem Innovationsscheck. Insgesamt 64 Millionen Euro schüttete die FFG im Vorjahr an 236 innovative Start-ups wie Helioz aus. Der Anteil an Klein- und Mittelbetrieben (KMU) an den gesamten FFG-Förderungen in Höhe von 473 Millionen Euro lag bei 73 Prozent. Von den 1200 geförderten KMU waren immerhin 38 Prozent Erstantragsteller. FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner freut sich über die "starke KMU-Basis" bei den Förderungen, wünscht sich aber noch mehr Antragsteller aus ländlichen Regionen.

Ungleichverteilung

Obwohl die FFG österreichweit tätig ist, flossen im Vorjahr 75 Prozent des gesamten Förderbudgets in nur drei Bundesländer: Steiermark, Wien und Oberösterreich. In den anderen Bundesländern "gibt es noch Spielraum nach oben", so Pseiner. Auch die heimischen Universitäten könnten noch viel mehr "aus der Komfortzone herauskommen und Drittmittel abholen", ergänzt FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth. Nennenswerte Fördermittel für die angewandte Forschung fließen derzeit nur an die Technischen Universitäten.

Voll angelaufen ist die Vergabe der "Breitband-Milliarde" zum landesweiten Ausbau schneller Internetverbindungen. Für die erste Ausschreibung (Anbindung an das Glasfaser-Kernnetz, Anm.) haben 16 Unternehmen 102 Projekte für insgesamt 86 Millionen Euro eingereicht. Für das Programm stehen 96 Millionen Euro zur Verfügung.

Sauberes Wasser "made in Austria"

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