Sanierung des insolventen Anhängerherstellers Pongratz nimmt Fahrt auf

Produktion in der Slowakei
„Bereits 1971 wurde mit der Produktion von landwirtschaftlichen Maschinen und Equipment in Köflach begonnen, wobei in weiterer Folge das Produktportfolio ständig ausgebaut wurde. Mit dem ging auch eine laufende Erweiterung der Produktionsstätten einher. Seit Beginn der 1990er Jahre expandierte man europaweit“, so der AKV. „Im Jahr 2005 erfolgte eine Eröffnung einer Produktion in der Slowakei, 2011 wurde das Headquarter und die Produktion in Traboch eröffnet. Im Jahr 2014 erfolgte letztlich die Zusammenlegung der Produktion von Köflach und Traboch. Der Sitz des Unternehmens befindet in 8772 Traboch, An der Bundesstraße 34.“
Am 6. September 2023 wurde über das Vermögen der Pongratz Trailer-Group GmbH ein Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beantragt worden war, welches vom LG Leoben eröffnet wurde.
Die Fortführung
„Der Unternehmensgegenstand liegt in der Produktion, dem Vertrieb sowie dem Handel mit Fahrzeuganhängern. Das Produktportfolio umfasst Pritschenanhänger, Uploader, Kippanhänger, Motorradtransporter, Fahrzeugtransporter, Viehtransporter, Bootsanhänger, Faltanhänger und eine Vielzahl von Spezialfahrzeugen“, heißt es weiter. „Das Unternehmen hält Beteiligungen in Tschechien (Pongratz s.r.o. Tschechien), wobei es sich um eine reine Vertriebsgesellschaft handelt, sowie in der Slowakei (Pongratz s.r.o. Slowakei), wobei in Modra eine betriebsnotwendige Produktionsstätte unterhalten wird. Bei den Gesellschaften handelt es sich um hundertprozentige Tochtergesellschaften.“
"In den ersten Wochen war insbesondere infolge des Fehlens der erforderlichen Liquidität eine Möglichkeit zu finden, das Unternehmen - in der eingeschränkten Form - überhaupt fortführen zu können. Mit der Gesellschafterseite wurde im Wege eines factoring eine working-capital-Finanzierung paktiert, wodurch eine Fortführung und somit "Versilberung" der Halbfertigen überhaupt erst möglich wurde. Eine sofortige Schließung des (Gesamt-)Unternehmens wäre jedenfalls nachteilig für die Gläubiger gewesen, insbesondere da das Warenlager und die Halbfertigen massiv abzuwerten gewesen wären", so der AKV.
Sanierungsplan angenommen
Nach Schließung des Unternehmensteilbereiches "Fertigung Traboch" und weiteren Rationalisierungskündigungen sind Im schuldnerischen Stammunternehmen von den ursprünglich 54 Dienstnehmern "nur" noch zwölf Dienstnehmer beschäftigt. Die Fertigung erfolgt nunmehr im Wesentlichen in der Slowakei.
Im Zuge des Insolvenzverfahrens wurden 188 Forderungen in der Höhe von 10,148 Millionen Euro angemeldet, welche vom Insolvenzverwalter in Höeh von EUR 6,541 Millionen Euro anerkannt wurden.
Am Mittwoch, dem 22. November 2023, fand vor dem LG Leoben nunmehr die Sanierungsplantagsatzung statt, wobei der Gläubigervertreter nach mehreren Verhandlungsrunden schlussendlich eine Quote in Höhe von 44 Prozent, zahlbar als Barquote, angeboten wurde. Die Quote wird von Gesellschaftseite finanziert. Dieser Sanierungsplan wurde mit den gesetzlich geforderten Mehrheiten angenommen.
Kommentare