Ryanair: Einigung mit spanischen Piloten auf Gehaltskürzung

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Europas größter Billigflieger hatte gedroht, ohne Lohnkürzungen bei Piloten und Flugbegleitern 3.000 Stellen zu streichen.

Der irische Billigflieger Ryanair, Eigentümer von Laudamotion, hat sich mit Piloten in Spanien auf Gehaltseinbußen von 20 Prozent geeinigt, um die Kosten in der Coronakrise weiter zu senken. Zudem habe man sich auf Änderungen etwa bei Dienstplänen und Urlaubsregeln verständigt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Europas größter Billigflieger hatte gedroht, 3.000 Stellen zu streichen, sollte es keine Lohnkürzungen bei Piloten und Flugbegleitern geben. Ryanair hat bis Ende Juli mit 85 Prozent seiner Piloten und 75 Prozent des Kabinenpersonals Vereinbarungen getroffen, auch in anderen wichtigen Märkten wie Deutschland, Großbritannien und Irland.

Der Konzern erklärte aber am Donnerstag, noch gebe es keine Vereinbarung mit den spanischen Kabinenpersonal-Gewerkschaften USO und SITCPLA. Das mache den Verlust von Arbeitsplätzen unter deren Mitgliedern wahrscheinlicher. Wie alle anderen Airlines versucht Ryanair mit drastischen Kostensenkungen auf den Geschäftseinbruch wegen der Reisebeschränkungen in der Coronakrise zu reagieren.

Zwischen April und Juni waren etwa 99 Prozent der Ryanair-Maschinen am Boden. Auch seitdem läuft der Flugbetrieb nur sehr schleppend. Zuletzt hatte der Billigflieger angekündigt, die ohnehin noch geringe Flugkapazität im September und Oktober um rund 20 Prozent zu senken. Grund sei eine schwache Nachfrage vor allem in von der Coronakrise stark betroffenen Ländern wie Spanien, Frankreich und Schweden.

Ryanair-Chef Michael O'Leary warnte jüngst vor weiteren Einschnitten und Jobverlusten im Irland-Geschäft. Als Grund nannte er strikte Reisebeschränkungen des EU-Landes und maue Buchungen im Heimatmarkt.

Ähnlich wie in Spanien war Ryanair vorher in Österreich vorgegangen. Bei der Tochter Laudamotion stimmten Piloten und Flugbegleiter Einbußen nach anfänglichem Widerstand zu, nachdem Ryanair mit dem Aus für den Standort Wien samt seiner rund 300 Beschäftigten gedroht hatte. In Irland umging das Unternehmen die Gewerkschaft und bewegte die Piloten einzeln dazu, schlechtere Konditionen zu akzeptieren.

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