Russland-Krise beschert Semperit mehr Konkurrenz
Die aktuellen Krisenherde der Welt, allen voran der Russland-Ukraine-Konflikt, hinterlassen ihre Spuren beim heimischen Gummi- und Kautschukkonzern Semperit. „Wir sind zwar von den Sanktionen mit keinem Produkt direkt betroffen, aber unser Geschäft wird schwieriger“, sagt Semperit-Vorstandschef Thomas Fahnemann zum KURIER.
Im ersten Halbjahr blieb Semperit leicht unter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Umsatz stieg zwar um 2,9 Prozent auf 464 Millionen Euro, das Nettoergebnis sank jedoch von 28,2 auf 27,8 Millionen Euro.
Latexx Partners
Im Medizin-Sektor (Sempermed) gab es im zweiten Quartal Einbußen, die Fahnemann mit höheren Gaspreisen sowie einem dreitätigen Produktionsstillstand bei Latexx Partners in Malaysia begründet: „Im Zuge des Umbaus mussten neue Rohre verlegt werden, was drei Tage lang die Wasserversorgung und damit die Produktion lahmlegte.“ Die Gummihandschuh-Fabrik in Kamunting, schon jetzt einer der wichtigsten Standorte des Konzerns, wird bis Ende 2016 um 50 Millionen Euro erweitert. Dabei soll auch der Automatisierungsgrad erhöht werden. Auf den Österreich-Standort in Wimpassing, wo Operationshandschuhe gefertigt werden, soll die Expansion in Malaysia keine Auswirkung haben.
In Thailand war Semperit zuletzt mit Vorwürfen der Bürgerrechtsplattform Finnwatch wegen zum Teil unzumutbarer Arbeitsbedingungen bei Siam Sempermed konfrontiert. Vorwürfe, die der Konzern zurückwies. „Die Behauptungen von Finnwatch entsprachen nicht der Realität. Durch unabhängige Audits wurden alle Vorwürfe entkräftet. Kinderarbeit kommt bei uns nicht vor“, sagt Fahnemann. Das Joint-Venture in Thailand wird wegen unterschiedlicher Auffassungen bezüglich Transparenz und Corporate Governance inzwischen neu geordnet. Die Semperit-Gruppe beschäftigt weltweit rund 10.800 Mitarbeiter, davon 700 in Österreich.
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