Russisches Kartellamt ermittelt gegen Gazprom
Russlands staatlichem Energieriesen Gazprom rückt nun das nationale Kartellamt auf den Pelz. Dem Öl- und Gaskonzern wird vorgeworfen, den Wettbewerb auf dem Pipeline-Markt eingeschränkt zu haben. Die Entscheidung, eine Untersuchung gegen den Konzern auf den Weg zu bringen, sei am Dienstagabend getroffen worden, sagte der Chef des russischen Kartellamts, Igor Artemjew, laut russischen Nachrichtenagenturen. Die Untersuchung richte sich auch gegen einen Zulieferer, über den Gazprom seine Gasröhren beziehe.
Gegen Gazprom läuft seit September ein Wettbewerbsverfahren der Europäischen Union. Brüssel verdächtigt den Konzern, seine beherrschende Marktposition bei der Gasversorgung in Mittel- und Osteuropa zu missbrauchen und die Preise hochzutreiben. Gazprom bestreitet die Vorwürfe. Die russische Politik steht in diesem Konflikt hinter ihrem Monopolisten, der als außenpolitische Waffe gilt: Das Vorgehen der EU sei politisch motiviert und könne Konsequenzen haben, drohte Moskau damals. Gazprom droht Kommentatoren zufolge eine Mammutstrafe von mehreren Milliarden Euro.
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