Russische Gazprom legt Arktis-Projekt auf Eis

Ein Arbeiter überprüft den Druck an einer Pipeline im Freien.
Der Energieriese verschiebt die umstrittene Ölförderung in den eisigen Tiefen des Nordens.

Als bekannt wurde, dass die Gazprom ein riesiges Arktis-Projekt stoppt, dürfte bei Greenpeace kurz Jubel aufgekommen sein. Denn Aktivisten der Umweltschutzorganisation demonstrieren bereits seit Tagen tatkräftig gegen die geplante Ölförderung des russischen Energieriesens in der Arktis. Unter anderem haben sich Greenpeace-Mitarbeiter an eine Ölplattform in der Petschora See, dem südöstlichsten Teil der Barentssee, gekettet.

Doch den Plan, Öl aus den eisigen Tiefen des Nordens zu pumpen, hat Gazprom doch noch nicht verworfen. Denn das Projekt, das nun auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt wird, befindet sich einige Hundert Kilometer weiter westlich und trägt den Namen Schtokman. Es ist das weltgrößte noch nicht erschlossene Gasfeld, zwei Prozent der globalen Gasreserven sollen dort schlummern.

Als Grund für den Stopp nannte die Gazprom die zu hohen Kosten. Das Schtokman-Gas hätte unter anderem nach Amerika verschifft werden sollen. Doch dort hat der Schiefergas-Boom die Preise so sehr purzeln lassen, dass Gas aus Russland für die USA nicht mehr interessant ist.

Für Greenpeace-Sprecher Markus Hammer ein Beleg dafür, dass es "mehr als fraglich ist, ob sich die Öl- und Gasförderung in der Arktis überhaupt rechnet – abgesehen vom enormen Risiko für die Umwelt".

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