Russischen Brauereien droht Hopfen-Engpass

Russischen Brauereien droht Hopfen-Engpass
Russische Brauereien brauchen aktuell mehr vom dem Rohstoff. 98 Prozent des russischen Hopfens wird importiert.

Den russischen Brauereien droht wegen der westlichen Sanktionen der Hopfen auszugehen. Sie baten deshalb das Landwirtschaftsministerium angesichts drohender Engpässe um Hilfe bei der Suche nach Ersatz für den überwiegend importierten Hopfen, wie die Zeitung Kommersant am Freitag berichtete. Hopfen ist ein wichtiger Aromastoff bei der Herstellung von Bier.

Die in russischem Besitz befindlichen Brauereien importieren bisher 98 Prozent der jährlich benötigten 7.000 bis 7.500 Tonnen - und zwar hauptsächlich aus Deutschland, der Tschechischen Republik und den USA.

Russlands einheimische Brauereien trifft der Engpass zur Unzeit, sehen sie sich doch mit einer höheren Nachfrage konfrontiert. Grund dafür ist, dass etliche europäische Konkurrenten wie Carlsberg und Heineken nach Kriegsbeginn ihren Rückzug vom russischen Markt angekündigt haben. Die meisten Betriebe verfügten aktuell noch über genügend Hopfen für die kommenden Monate, so der russische Brauereiverband. Sie könnten aber im Sommer in ernste Probleme geraten, sollte die Versorgung mit Hopfen unterbrochen werden.

Der Verband forderte die Regierung deshalb dazu auf, den Aufbau einer lokalen Produktion zu unterstützen, auch wenn dieser Prozess wohl einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Der Verband der russischen Hopfenproduzenten schätzt, dass er mehr als 500 Mio. Rubel (5,8 Mio. Euro) an jährlichen staatlichen Subventionen für drei bis fünf Jahre benötigen würde, um die Produktion bis 2030 auf 1.000 Tonnen zu steigern, berichtete die Zeitung.

Kommentare