Rufe nach Preisdeckel für Gas in Deutschland
Angesichts der hohen Inflation fordern der Handelsverband Deutschland (HDE) und die Verbraucherzentrale (vzbv) einen Preisdeckel für Gas und weitere Entlastungen. "Fast alles wird derzeit teurer. In dieser Situation muss die Politik bereit sein, auch neue Wege zu gehen", so vzbv-Vorständin Jutta Gurkmann am Freitag in dem gemeinsamen Sieben-Punkte-Papier.
Die EU etwa könne ihr starkes Marktgewicht gegenüber gasexportierenden Ländern und auf den globalen Spotmärkten für Flüssiggas einsetzen, um eine Obergrenze von 50 Euro pro Megawattstunde für Gaseinkäufe festzulegen. Allein damit ließen sich die Kosten für den Gaseinkauf um rund 240 Milliarden Euro pro Jahr minimieren.
Für den Einzelhandel sind die steigenden Energierechnungen eine doppelte Herausforderung. "Zum einen bringen die hohen Kosten viele Handelsunternehmen in ernstzunehmende Schwierigkeiten", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "Zum anderen haben die Verbraucherinnen und Verbraucher weniger finanzielle Mittel für ihre Einkäufe zur Verfügung." Dadurch kämen die Händlerinnen und Händler gleich von zwei Seiten unter Druck, weshalb die Bundesregierung die Preisanstiege zielgerichtet und rasch abfedern müsse.
Neben einem Preisdeckel und neuen Entlastungen nach Tankrabatt und 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr werden etwa EU-weite Einsparzielen für Energie vorgeschlagen. Auch sollten Gaskraftwerke ersetzt werden, damit das Gas nicht verbrannt, sondern eingespeichert werden könne.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte am Donnerstag Forderungen nach einem schnellen weiteren Entlastungspaket für die BürgerInnen eine Absage erteilt.
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