"Rückkehr der Inflation ist Gift für die Sparbuch-Sparer"
Rund um den Globus geht der Trend der Anleger zu Aktien und Investmentfonds. Denn am Sparbuch gibt es kaum noch Zinsen und die steigende Inflation frisst den kleinen Rest-Ertrag jetzt auch noch auf. Nur die Österreicher lassen sich davon nicht abschrecken. Nach wie vor fließen 80 Prozent der frischen Gelder in Bankeinlagen, also auf Sparbücher und Girokonten, geht aus dem Vermögensreport der Allianz hervor.
Über die vergangenen sechs Jahre erzielten die heimischen Anleger nach Abzug der Inflation im Durchschnitt nicht einmal mehr ein Prozent Ertrag pro Jahr. Damit bilden sie das Schlusslicht im Euroraum. Die Finnen konnten dagegen ihr Geldvermögen um mehr als sechs Prozent jährlich vermehren. Das liegt ganz einfach daran, dass die Finnen die höchste Wertpapierquote in Euroland haben. Sie investieren ihr Erspartes in Aktien und Fonds. Am anderen Ende der Skala finden sich jene Länder, in denen Wertpapiere wenig beliebt sind: neben Österreich noch Deutschland und Portugal. Doch in keinem der Länder ist die Rendite nach Inflation so klein wie in Österreich.
Höhere Teuerung
Das liegt vor allem daran, dass der Anstieg der Verbraucherpreise hierzulande im Durchschnitt seit 2012 höher ausgefallen ist als in den andren Euroraumländern.
Mit der nun weiter steigenden Inflation wird es für Österreichs Sparer noch grimmiger. „Die Rückkehr der Inflation ist Gift für die Sparbuch-Sparer. Die privaten Sparanstrengungen sind in Österreich praktisch im Sande verlaufen“, kommentiert Martin Bruckner, Chef Investment Officer der Allianz, die Ergebnisse des Vermögensreports.
Beim Geldvermögen liegt Österreich laut der Analyse, die sich auf 50 Länder weltweit erstreckt, auf Rang 17 und damit einen Rang vor Deutschland. Pro-Kopf liegt das Vermögen bei 53.980 Euro. An der Spitze standen – nach einem Jahr Pause – wieder die Schweizer mit 173.990 Euro. Insgesamt schnitten die Euroländer 2017 bei den Renditen ihrer Ersparnisse besser ab als zuvor. Das liegt an der Euro-Aufwertung.
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