Rückgang der Kurzarbeit in Deutschland im Oktober verlangsamt

Sozialminister Hubertus Heil
Anteil an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sank gegenüber September von 11 auf 10 Prozent. In der Industrie ist der Anteil mit 19 Prozent fast doppelt so hoch.

Die Kurzarbeit in Deutschland ist dem Münchner Ifo-Institut zufolge im Oktober deutlich langsamer zurückgegangen als in den Monaten zuvor. Sie sank um rund 450.000 auf knapp 3,3 Millionen Beschäftigte, wie die Konjunkturforscher am Mittwoch mitteilten. Zuvor sei der Rückgang noch bei rund einer Million pro Monat gelegen. Damit seien aktuell 10 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit, nach 11 Prozent im September.

Die deutsche Wirtschaft hatte sich im Sommer von der Coronarezession im ersten Halbjahr erholt gezeigt, doch drohen mit dem starken Anstieg der Infektionszahlen ein schwieriger Herbst und Winter, dem neue Einschränkungen folgen könnten.

"In der Industrie hält sich die Kurzarbeit besonders hartnäckig. Sie liegt dort bei 19 Prozent oder 1,3 Millionen Menschen", sagte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. "Vor allem bei Metall, Elektro und Maschinenbau hat es praktisch keinen Rückgang gegeben. Bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern sehen wir eine leichte Verbesserung auf schlechtem Niveau." Die Metallbranche liegt demnach mit 29 Prozent der Beschäftigten (330.000) ganz vorn, zusammen mit dem Maschinenbau mit ebenfalls 29 Prozent (320.000). Die Elektrobranche folgt mit 23 Prozent (185.000) vor dem Fahrzeugbau mit 21 Prozent (240.000).

Bei den Dienstleistern sank die Kurzarbeit nur von 12 auf 11 Prozent der Beschäftigten, hieß es. Spitzenreiter ist hier das Gastgewerbe mit 26 Prozent der Beschäftigten oder 290.000 Menschen. Bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistern, etwa Zeitarbeit, Reisebüros und Reiseveranstalter sowie Messeveranstalter, sind es 17 Prozent oder 390.000.

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