Rosenbauer hofft nach flauem Jahr auf Aufwind

Feuerwehrauto von Rosenbauer
Rückgänge im Mittlerer Osten verpfuschen den Jahresabschluss des Feuerwehrausrüsters.

Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer musste 2017 Rückgänge bei Umsatz und Gewinn hinnehmen. Der Umsatz sank zwar nur leicht um 2,7 Prozent auf 847,6 Millionen Euro, der Gewinn brach jedoch um 52,1 Prozent auf 21,1 Millionen Euro ein. Der Hauptgrund für diese Entwicklung war die starke Zurückhaltung der für Rosenbauer wichtigen Märkte im Mittleren Osten.

Alleine in Saudi-Arabien ging der Umsatz von 200 Millionen Euro in den besten Jahren auf 100 Millionen Euro zurück. Das Land hat laut Rosenbauer-Vorstand Dieter Siegel aufgrund der Militärintervention im Jemen seine Investitionen in die Feuerwehrinfrastruktur zurückgefahren. Die gute Entwicklung in Nordamerika und in Europa konnte die Rückgänge jedoch teilweise kompensieren.

Für 2018 ist Siegel optimistischer und geht von einer deutlichen Steigerung von Umsatz und Gewinn aus. „Der Rekordauftragseingang von 970 Millionen Euro lässt eine sehr gute Auslastung im nächsten Jahr erwarten.“ Er peilt einen Rekordumsatz und ein Ergebnis „auf gewohntem Niveau“ an. In den vergangenen Jahren lag es zwischen 40 und 50 Millionen Euro. Der Dividendenvorschlag für das abgelaufene Geschäftsjahr wird von 1,2 auf 1,0 Euro je Aktie reduziert.

Baustelle Deutschland

Kopfzerbrechen wird Siegel in den kommenden Monaten Rosenbauer Deutschland machen, und zwar wegen „Unregelmäßigkeiten in der Buchführung“. Ursprünglich wurde ein Schaden von 3,5 Millionen Euro erwartet, nun werden sicherheitshalber Rückstellungen in Höhe von 4,5 Millionen Euro gebildet.

Laut Siegel kam es zu Problemen im Forderungsmanagement, ein Mitarbeiter wurde freigestellt und ein kaufmännischer Geschäftsführer ausgetauscht. Teils soll Forderungen unzureichend nachgegangen worden sein, es soll jedoch auch möglicherweise zu kriminellen Handlungen gekommen sein. Da die Ermittlungen noch laufen, wollte er dazu nicht mehr sagen.

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Schutzzölle fürchtet Siegel nicht. Rosenbauer sei in den USA produktionstechnisch gut aufgestellt, es sollte zu keinen Problemen kommen.

Thomas Pressberger

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