Goldman Sachs manipuliert Aluminiumpreis
Dass Investmentbanken mit ihren Rohstoff-Spekulationen die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben, sorgt weltweit für Empörung. In den USA ruft nun eine Enthüllung der New York Times über die Praktiken der US-Großbank Goldman Sachs im Aluminiumgeschäft die Behörden auf den Plan. Der Vorwurf: Die Bank treibt die Preise für Aluminium künstlich in die Höhe, indem sie sowohl große Teile der Lieferkette als auch den Börsenhandel kontrolliert. So geht ein Viertel des in den USA gehandelten Aluminiums durch die Lagerhallen von Metro-International, die vor drei Jahren von Goldman gekauft wurde.
Um die Ware künstlich zu verknappen, werden dem Medienbericht zufolge täglich Tausende Tonnen Aluminium zwischen den Metro-Lagerhäuser hin- und hertransportiert. Dadurch hätten sich die Lieferzeiten von sechs Wochen auf 16 Monate verlängert. Die Bank kassiert einerseits höhere Lagergebühren und treibt andererseits den Preis an der Rohstoffbörse in die Höhe, weil sie das Aluminium dem Markt entzieht. Laut Experten habe sich dadurch den Aluminiumpreis in den USA seit 2010 verdoppelt, zum Schaden der Konsumenten.
Goldman Sachs verweist auf die Metallbörse in London und fühlt sich zu Unrecht der Marktmanipulation beschuldigt. Die Metallbörse will bis Oktober neue Regeln für die Lagerung von Metallen ausarbeiten. Denn auch beim Kupfer drohen Manipulationen. Die Investmenthäuser JP Morgan und Black Rock planen den Erwerb riesiger Kupferbestände. Sowohl die US-Notenbank Fed als auch der US-Senat nehmen das Engagement der Großbanken nun genauer unter die Lupe. Der Bankenausschuss des Senats beschäftigte sich am Dienstag mit der Frage, inwieweit deren Beteiligungen an Öltankern und Pipelines den Ölpreis beeinflussen.
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