Rockefellers sagen Öl und Gas ade

Nachfahren des Öl-Tycoons John D. Rockefeller verkaufen ihre Öl-Aktien.

Ihr Reichtum begründet sich auf Öl: Die Rockefeller-Familie hat den Grundstein für ihr sagenhaftes Vermögen im 19.Jahrhundert mit Standard Oil, einem Vorläufer von Exxon, gelegt. Nachfahren des Öl-Tycoons verabschieden sich jetzt von Öl und Gas. Eine - relativ kleine -Stiftung der Rockefeller-Familie kündigte an, ihre Anteile an Exxdon abzustoßen. Auch von den Beteiligungen an Kohle und kanadischem Ölsand wolle man sich so schnell wie möglich trennen.

Der etwas größere Rockefeller Brothers Fund (790 Millionen Euro Volumen) hat schon 2014 ein Zeichen gegen fossile Brennstoffe gesetzt. Investitionen in diesem Bereich werden nicht mehr getätigt, verlautbarte die ebenfalls als gemeinnützige Stiftung aufgestellte Organisation im September 2014. Seit damals verkauft sie schrittweise ihre Veranlagungen in fossilen Energien.

Die Rockefeller-Nachfahren begründen diesen Schritt mit der "existentiellen Bedrohung durch den Klimawandel". Für Unternehmen gebe es keinen vernünftigen Grund, weiter nach Kohlenwasserstoffen zu suchen. Wie viel Exxon-Aktien dieser Rockefeller-Fonds besitzt, wurde nicht bekannt gegeben.

"Moralisch verwerflich"

Im Hintergrund steht eine handfeste Auseinandersetzung zwischen den Rockefellers und Exxon. Die Familie wirft dem US-Energiekonzern moralisch verwerfliche Geschäftspraktiken vor. Exxon habe über Jahrzehnte versucht, die Risiken des Klimawandels zu verschleiern. Im November dees Vorjahres hatten US-Medien berichtet, dass die New Yorker Staatsanwaltschaft gegen Exxon ermittle. Der Konzern steht im Verdacht, Öffentlichkeit und Anleger durch manipulierte Studienergebnisse über den Klimawandel belogen zu haben.

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