Robo Advisors bedrängen Vermögensverwalter

Robo Advisors bedrängen Vermögensverwalter
Vor allem junge Generation setzt auf automatisierte Veranlagung. Persönliche Beratung tritt in den Hintergrund.

Finanzbranche. Banker, die glauben, dass betuchte Kunden in der Geldanlage persönliche Beratung bevorzugen und so genannte Robo Advisor nur eine kleine Nische in der Vermögensverwaltung bleiben, irren. Dieser Meinung ist jedenfalls Christian Grohs, Chef der Fait Internet Software GmbH, die unter anderem Online-Lösungen für Raiffeisen entwickelt.

„In die Vermögensverwaltung zieht die Digitalisierung zwar langsamer ein als in die Banken, doch sie bleibt mittelfristig nicht verschont“, sagt Grohs. In Europa würden zwar erst 1,5 Milliarden Euro digital veranlagt. Der weltweit zweitgrößte Vermögensverwalter, Vanguard, habe schon 65 Milliarden Euro ausschließlich von Online-Kunden veranlagt. „Die junge Generation der Vermögenden ist Internet-affin und denkt in der Geldanlage anders als ihre Eltern“, gibt Grohs zu bedenken. Die Vermögensverwalter müssten sich rasch dieser digitalen Herausforderung stellen. Statt auf Finanzspezialisten müssten sie auf IT, Marketing, Recht und Daten setzen.

Reaktion der Banken

Die Finanzinstitute hätten drei Optionen, auf die Konkurrenz der Robo Advisor zu reagieren, glaubt Grohs. Erstens: Sie kaufen ein Robo Advisor-Start up und holen sich so die Expertise ins Haus. Auf dem Markt seien einige dieser Firmen und so manche seien knapp bei Kasse – also leicht zu haben.

Möglichkeit Nummer zwei sei Kooperation wie es etwa die ING mit dem Online-Vermögensverwalter Scalable Capital mache. Der dritte Weg sei der Aufbau eines eigenen Robo Advisors, damit die Kunden nicht abwandern. Für das Zertifikate-Angebot der Raiffeisen Centrobank hat Grohs solch eine Online-Plattform erstellt. irmgard Kischko

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