Rinderzüchter fordern Pflicht-Herkunftskennzeichnung "auf dem Teller"

Alpvieh und Rotwild nutzen im Sommer denselben Lebensraum.
Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung "auf dem Teller" sei wesentlich, um den Austausch der heimischen Produktion durch billige Importlebensmittel zu verhindern.

Die heimischen Rinderzüchter nehmen Politik und Gastronomie in die Pflicht. Sie fordern eine "verbindliche, lückenlose Herkunftskennzeichnung auf dem Teller". Sie argumentieren mit der Versorgungssicherheit und "Fairness" gegenüber Bauern und Verbrauchern.

"Der Druck auf die heimischen Produzenten steigt", sagte Stefan Lindner, Obmann der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter (ZAR), nach der heurigen Generalversammlung laut einer Aussendung vom Mittwoch. "Mit der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung auf dem Teller gibt man sowohl den Konsumenten als auch den Bäuerinnen und Bauern eine faire Chance in der Auswahl der Lebensmittel und der Entscheidung über die Entwicklung der zukünftigen Versorgungssicherheit."

Die ZAR ist die österreichische Dachorganisation von 46 Mitgliedsorganisationen sowie 22.000 Milch- und Fleischrinderzuchtbetrieben. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung "auf dem Teller" sei wesentlich, um den Austausch der heimischen Produktion durch billige Importlebensmittel zu verhindern. "Stammten vor zehn Jahren noch zwei Drittel des in Österreich verzehrten Kalbfleisches aus heimischer Produktion, so ist es heute nur mehr ein Drittel", heißt es von der ZAR.

Bisherigen politischen Plänen zufolge soll der Gastronomie in Österreich eine Herkunftskennzeichnung freiwillig überlassen bzw. durch Gütesiegel schmackhaft gemacht werden. Geplant ist derzeit eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel in den Supermarktregalen, was in der Lebensmittelindustrie auf Widerstand stößt.

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