RHI Magnesita bekommt in heikler Phase Rückenwind vom Markt

RHI Magnesita-Vorstandschef Stefan Borgas
RHI Magnesita muss sich derzeit neu erfinden, steigende Preise kommen da gerade recht.

Die Verschmelzung des Feuerfestkonzerns RHI und des übernommenen brasilianischen Mitbewerbers Magnesita schreitet voran. Seit 27. Oktober ist das Unternehmen an der Londoner Börse LSE gelistet, die Magnesita-Aktien werden von der Börse in São Paulo genommen, sagt Stefan Borgas, Vorstandschef von RHI Magnesita.

Durch den Merger will Borgas mit der Produktion näher an den Kunden rücken und so Kosten sparen. 750 Mitarbeiter werden weltweit abgebaut, der Sitz soll in Österreich bleiben. Man habe hier Kompetenzen, Rohstoffe und Produktion, das könne man nicht umsiedeln. Auch werden in Österreich – trotz der neuen Niederlassung in den Niederlanden – die Steuern gezahlt.

Der Markt entwickelt sich für RHI Magnesita gut. Durch Produktionsrückgänge in China sind die Rohstoff-Preise um das Vierfache gestiegen, die eigenen Minengesellschaften, die andere Mitbewerber nicht haben, stellen einen Wettbewerbsvorteil dar. Borgas Ausblick für 2018 ist daher positiv. RHI Magnesita setzte 2016 2,5 Milliarden Euro um und hat 14.000 Mitarbeiter.

Standort sicher

Christian Obst, Aktienanalyst bei der Baader Bank, glaubt, dass das Headquarter in Österreich bleibt. Die Holding-Niederlassung in den Niederlanden wurde nötig, um ein Delisting an der Wiener Börse zu erreichen. "In London müsste man alles völlig neu aufbauen, ich sehe da keine Vorteile", sagt Obst. Auch glaubt er nicht an Steuerverschiebung. Wenn man es darauf anlege, könne man das tun, aber das sei nicht die Intention der neu gegründeten Niederlassung in den Niederlanden. "Der Verdacht ist unbegründet, da schaut man in die falsche Richtung."

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