Rewe vs. Spar: Match hinter den Regalen
Den Lebensmitteleinkauf erledigen die Österreicher im Wesentlichen in einer Filiale von Spar, Rewe (Billa, Merkur, Penny, Adeg, Bipa) oder beim Diskonter Hofer. Die Handelshäuser haben ein dichtes Filialnetz über Österreich gesponnen. Spar und Rewe lieferten sich auch 2011 ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des größten Händlers im Land. "Wir konnten unseren Marktanteil auf 35 Prozent ausbauen und unsere Position als Nummer eins klar behaupten", ließ Frank Hensel, Chef von Rewe International, am Donnerstag per Aussendung ausrichten. In Österreich seien die Umsätze im abgelaufenen Geschäftsjahr um 6,26 Prozent auf 7,47 Milliarden Euro gestiegen. Erstmals im Jahresabschluss enthalten sind die Umsätze der Adeg-Kaufleute – ohne sie hätte das Plus 3,38 Prozent betragen. Dazu kommen Erlöse in Höhe von 4,91 Milliarden Euro aus den von Österreich aus gesteuerten acht Auslandsmärkten.
Direkte Vergleiche mit dem Konkurrenten Spar sind nicht ganz einfach. Denn Rewe gibt nicht an, wie viel ihre Drogeriemarktkette bipa zum Umsatz beigetragen hat. "Bipa hat im Vorjahr sicher auch von der schlechten Entwicklung bei Schlecker profitiert", ist Handelsexperte Hanspeter Madlberger überzeugt. Spar ist zwar an dm-Österreich beteiligt, auf die Umsatzstatistik der Gruppe hat das aber freilich keine Auswirkung. Spar weist für seine Lebensmittelgeschäfte 2011 einen Umsatz von 5,36 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen 4,7 Milliarden Euro aus den fünf Auslandsmärkten sowie die Umsätze des Sportartikelhändlers Hervis (0,45 Milliarden Euro) und der Spar-Shoppingcentergruppe SES. Für die SES gibt Spar einen Umsatz von 2,47 Milliarden Euro an – allerdings sind dies die Umsätze der Mieter der Shoppingscenter.
Ausgereizt
Rewe Österreich ist eine Tochter des nach Metro zweitgrößten Handelskonzerns in Deutschland. Der Konzern meldet für 2011 einen Umsatzanstieg von 3,5 Prozent auf 40 Milliarden Euro. Supermärkte haben sich zuletzt gegenüber den Diskontern gut behauptet – allen voran, weil sie mit neuen eigenen Marken sehr preisaggressiv unterwegs waren. „Das Preisargument dürfte allerdings bald ausgereizt sein, das Kopieren der Diskonter hat Grenzen“, sagt Rewe-Konzern-Boss Alain Caparros in einem Interview mit der FAZ.
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