Mehr im Ausland als in der Steiermark
Die PVA überwies im Vorjahr mehr als eine Viertelmillion Pensionen, konkret 263.097, ins Ausland. Damit leben immerhin mehr Pensionisten im Ausland als etwa in der Steiermark. Das Volumen stieg binnen zehn Jahren von 674 auf 943 Millionen Euro. Das hört sich viel an, ist aber im Vergleich zu den gesamten Pensionszahlungen (inkl. Berufsunfähigkeit, Witwen- und Waisenpensionen) wenig. Insgesamt zahlte die PVA im Vorjahr 1,96 Millionen Pensionen im Wert von 31,6 Milliarden Euro aus.
„Die Überweisungen ins Ausland sind in den vergangnen zehn Jahren nur sehr moderat gestiegen“, erläutert PVA-Sprecher Markus Stradner und verweist auf einen recht stabilen Auslandsanteil von rund 13 Prozent. Mehr als die Hälfte der Auslandspensionisten lebt in einem EU-Land, mehr als ein Drittel in Deutschland. Serbien, Bosnien-Herzegowina, die Türkei und Kroatien folgen mit großem Abstand dahinter (siehe Grafik)
Neben den Deutschen, die auch die größte Ausländergruppe am Arbeitsmarkt stellen, sind die früheren Gastarbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien die größte Empfängergruppe. Steigende Tendenz weisen die Ungarn (6.000) Rumänen (405) und Bulgaren (227) auf, wo auch die Beschäftigung steigt. Zwei Witwen in Korea erhalten aber ebenso eine kleine Rente aus Österreich wie sieben Senioren in Island oder 74 in Indien, geht aus den Zahlen hervor.
Die österreichische Staatsbürgerschaft haben 53.000 der 263.000 Auslandspensionisten. Echte Auswanderer sind die Ausnahme. Der Großteil lebt in der unmittelbaren Nachbarschaft, vor allem in Deutschland oder der Schweiz. Viele haben „über die Grenze“ geheiratet und daher den Wohnsitz verlegt. Immerhin 3.000 Austro-Pensionisten zog es ins ferne Australien oder in die USA. Tendenz sinkend. Die beliebten deutschen Alterssitze Mallorca, Madeira oder Algarve spielen kaum eine Rolle, zumindest nicht als Hauptwohnsitz. In ganz Griechenland haben sich gerade einmal 170 österreichische Senioren niedergelassen.
Wer in der Pension seinen Hauptwohnsitz ins Ausland verlegt, sollte dies rechtzeitig der PVA melden.Die Mindestpension (Ausgleichszulage) ist an den Wohnsitz gebunden und wird nicht ins Ausland überwiesen. Liegt das neue Zuhause in einem EU-Land, bleibt man in Österreich krankenversichert, und für alle Behandlungen gilt die eCard.
Etwas komplizierter ist das Prozedere in Nicht-EU-Ländern wie Serbien, Bosnien oder der Türkei, mit denen es aber Abkommen gibt. Wen es in ferne Länder wie Thailand oder Kenia zieht, der muss sich selbst um die Krankenversicherung kümmern. Auslandspensionisten müssen ferner einmal pro Jahr eine beglaubigte Lebensbestätigung ausfüllen und der PVA übermitteln. Geschieht dies nicht innerhalb von sechs Wochen, wird der Pensionsbezug vorläufig eingestellt. Weitere Infos liefert eine Broschüre der PVA.
Home sweet home
Generell verbringen die Österreicher ihren Lebensabend am liebsten zu Hause, zeigen Studien. Laut Meinungsraum-Umfrage träumen nur 6 Prozent vom Auswandern und einem Leben im Haus am Meer in der Pension. Jeder Zweite bevorzugt ein Leben am Land – im eigenen.
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