Benko will aus der U-Haft kommen: Weiteren Enthaftungsantrag gestellt

Zusammenfassung
- René Benko ist seit Januar 2025 wegen Tatbegehungsgefahr in Untersuchungshaft und ein Antrag auf Freilassung wird am Montag entschieden.
- Die WKStA sieht weiterhin die Voraussetzungen für die Untersuchungshaft gegeben und hat deren Fortsetzung beantragt, während die Ermittlungen gegen Benko laufen.
- Unter anderem wird Benko vorgeworfen, bei der Kapitalerhöhung der Signa Holding 2023 ein "Geldkarussell" betrieben zu haben, was er bestreitet.
Am Montagnachmittag wird über das weitere Schicksal des gestrauchelten Immobilienjongleurs René Benko entschieden. Der Milliarden-Pleitier hat über seinen Strafverteidiger Norbert Wess einen neuen Enthaftungsantrag am Landesgericht für Strafsachen in Wien gestellt. Seit Ende Jänner 2025 sitzt der 47-Jährige wegen eines dringenden Tatverdachts und Tatbegehungsgefahr in U-Haft. Dem Vernehmen nach schlägt ihm die U-Haft aufs Gemüt.
Der Anwalt von Benko soll einen Enthaftungsantrag gestellt haben. Spätestens am 27. April hätte über die Verlängerung der U-Haft entschieden werden müssen.
Indes wiegen die Vorwürfe schwer. Vor allem soll er bei einer geplanten Kapitalerhöhung bei der Signa Holding zumindest zwei Aktionäre über den Tisch gezogen haben. Im Jahr 2023 wurde es für René Benko immer schwieriger, Finanzierungen aufzutreiben, weil die Banken immer unruhiger wurden. Im Frühsommer 2023 plante der Immobilientycoon eine Kapitalerhöhung durch die Holding-Altaktionäre in Höhe von 350 Millionen Euro, davon sollten 132 Mio. Euro als Bareinlagen und der Rest durch das Einbringen von Aktien erfolgen. Die Kapitalerhöhung sollte erfolgen, um die nervösen Banken zu beruhigen.
Benko soll ein "Geldkarussell" in Gang gesetzt haben
Laut Aktenlage sollte die Familie Benko Privatstiftung um René Benko 35,35 Millionen Euro zuschießen, der Schweizer Investor Ernst Tanner 2,1 Millionen Euro, Fressnapf Luxembourg 8,61 Millionen Euro, Eugster/Frismag 33,25 Mio. Euro und die Haselsteiner Familien-Privatstiftung 52,5 Millionen Euro.
Aber es wollten nicht alle mitmachen, was nicht alle wussten. Eugster hat 33 Millionen Euro einbezahlt und Ernst Tanner 2,1 Millionen Euro. Und die Familie Benko Privatstiftung? Laut KURIER-Informationen besteht der Verdacht, dass Benko das Geld der Schweizer „durch eine Kaskade von Transaktionen durch mehrere Signa-Gesellschaften geschleust hat und dass der Betrag schließlich bei der Familie Benko Privatstiftung gelandet ist“.
Die Schweizer belasten ihn schwer. Nach der Überweisung habe sich Benko nicht mehr gemeldet. „Er hat uns einfach beschissen“, gab Eugster-Manager zu Protokoll.
Telefone von Benko und Ex-Signa-Multimanager Manuel Pirolt wurden überwacht
Wie der trend berichtet, wurde Benko im Sommer 2024 über mehrere Wochen beschattet. So seien Treffen des Signa-Gründers mit einer Reihe von Personen durch Fotos dokumentiert - darunter etwa zwei Begegnungen mit Bautycoon Hans-Peter Haselsteiner, einem der großen Signa-Investoren. Die Telefone von Benko und von Ex-Signa-Multimanager Manuel Pirolt seien Mitte des vergangenen Jahres ebenfalls über einen längeren Zeitraum überwacht worden.
Fallweise hätten die Ermittler auch bei Videokonferenzen mitgehört. Die Protokolle der abgehörten Telefonate, der aufgezeichneten Textnachrichten, von persönlichen Einvernahmen und von Eingaben auf Whistleblower-Plattformen füllten im Signa-Gerichtsakt bereits Tausende Seiten unter rund 1.200 Ordnungsnummern, berichtet der trend.
Die Telefonate und Nachrichten würden zeigen, dass sich Benko noch bis weit ins vorige Jahr intensiv mit unterschiedlichsten Angelegenheiten im Signa-Dunstkreis befasste. Benko hingegen bestreitet das.
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