Rekordpreise: Tank-Sommer so teuer wie nie

An italienischen Tankstellen hat der Preis für Eurosuper die Zwei-Euro-Schwelle je Liter übersprungen. "Dagegen müssen wir uns verteidigen", appelliert der Konsumentenschutzverband Codacons an die Autofahrer, zu teure Tankstellen zu boykottieren.

Die Italiener üben sich angesichts der Krise und der hohen Spritpreise aber ohnehin schon in Zurückhaltung: Im ersten Halbjahr sank der Benzinverbrauch um fast zehn Prozent. Während Italiens Konsumentenschützer mit ihrer Forderung nach Entlastung für die Autofahrer bei der Regierung auf taube Ohren stoßen, will Frankreichs Premierminister Jean-Marc Ayrault tatsächlich die Treib­stoffsteuern senken – zumindest vorübergehend, bis "Mechanismen in Kraft sind, die die Benzinpreise regulieren".

Rekorde ohne Ende

Auch Österreichs Autofahrer haben im Sommer noch nie so viel für Treibstoffe bezahlt wie heuer. Im Durchschnitt kostet Eurosuper im August dieses Jahres 1,466 Euro pro Liter nach 1,371 Euro im August des Vorjahres. Diesel kostet heuer 1,402 Euro je Liter nach 1,319 Euro vor einem Jahr, geht aus den Daten des Autofahrerclubs ARBÖ hervor. Auch im Juli und Juni seien die Spritpreise deutlich über den Vorjahresniveaus gelegen, sagt ARBÖ-Sprecher Thomas Woitsch.

Entspannung ist nicht in Sicht. Denn der Ölpreis, der in den vergangenen sieben Wochen um rund 30 Prozent gestiegen ist, zeigt keine Tendenz nach unten. Und der schwache Euro gegenüber dem Dollar verteuert Öl für Europa zusätzlich. Das Fass Rohöl kostet derzeit mit etwa 94 Euro nur noch drei Euro weniger als im Rekordmonat Juli 2008.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hält das Jammern der Autofahrer allerdings für unbegründet. Denn Benzin sei in Österreich verglichen mit anderen europäischen Ländern besonders billig. Wenn man in diesem Vergleich noch dazu die unterschiedlich starke Kaufkraft der EU-Staaten einbeziehe, sei Österreich auf Platz sechs der billigsten Tank-Länder. Am günstigsten kämen die Luxemburger davon, am teuersten die Ungarn.

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