RBI plant Aderlass bei Jobs und Filialen

RBI-Chef Karl Sevelda.
450 Millionen Euro weniger Kosten: Wo die Bank sparen will.

Schmerzhafte Einschnitte“ hat Karl Sevelda, Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), die 59.000 Mitarbeiter in 17 Ländern beschäftigt, vor wenigen Wochen für den Bankkonzern angekündigt. Am Dienstag legte er die ersten Eckpunkte vor. Die Kosten sollen in den kommenden drei Jahren (2014 bis 2016) um 400 bis 450 Millionen Euro sinken.

Treffen wird dieser Sparkurs Tausende Mitarbeiter, deren Stellen gestrichen werden. Denn das Personal ist der größte Kostenblock. 49 Prozent der gesamten Verwaltungsaufwendungen von 3,264 Milliarden Euro im Vorjahr entfielen auf das Personal. Gekürzt wird vor allem in den großen Märkten Russland, Ukraine, aber auch in Wien, wo 2000 Mitarbeiter der RBI arbeiten.

In Ungarn, wo die RBI im ersten Halbjahr 2013 mehr als 80 Millionen Euro Verlust eingefahren hat, steht die Bank seit Jahren auf der Kostenbremse. Seit Ausbruch der Krise 2008 wurde die Zahl der Mitarbeiter bereits um ein Viertel reduziert.

In Tschechien, wo die RBI 3000 Mitarbeiter beschäftigt, hat der dortige Raiffeisen-Chef Mario Drosc schon vor Wochen von „Dutzenden, wenn nicht Hunderten Kündigungen“ gesprochen.

Geplant sind auch Schließungen eines Teils der 3000 Filialen. Details dazu will Sevelda am 27. November bei der Präsentation der Ergebnisse für die ersten drei Quartale 2013 bekannt geben.

Zusammenlegung

Sparen will die RBI zudem durch die Verlegung von Abwicklungszentren von teuren Innenstadtlagen in kleinere Städte und durch länderübergreifende Zuständigkeiten. In zwei Ländern hat die Bank schon damit begonnen: In Rumänien wurde der Zahlungsverkehr zentralisiert und in der Slowakei die Kreditkartenzahlungen.

Notwendig wurde der Sparkurs, weil die RBI im Vergleich zu anderen Banken viel zu hohe Kosten hat. Gleichzeitig sind die Gewinne unter Druck.

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