Frauenquote: Die Europäische Zentralbank will weiblicher werden
Eine Chefin alleine ist noch nicht genug: Die Europäische Zentralbank (EZB) kündigte am Donnerstag weitere Maßnahmen an, um den Frauenanteil zu erhöhen.
Dazu gibt es je nach Bereich unterschiedliche prozentuelle Zielvorgaben, die bis 2026 erreicht werden sollen - und somit noch in die Amtsperiode von EZB-Präsidentin Christine Largarde fallen.
Abbild der Gesellschaft
"Wir wollen, dass ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis jetzt die Norm wird, und nicht eine Revolution ist, die später erkämpft werden muss", sagte Lagarde. Unter den EZB-Mitarbeitern solle sich die Diversität der Gesellschaft spiegeln, der man zu dienen habe.
Das Ziel sei es, mindestens die Hälfte aller neuen und offenen Stellen mit Frauen zu besetzen. Je nach Bereich soll damit der Frauenanteil auf 40 bis 51 Prozent bis 2026 gesteigert werden.
Von 12 auf 31 Prozent
Allerdings hat es auch schon unter den männlichen Vorgängern, speziell Mario Draghi, diesbezüglich Fortschritte gegeben: Seit 2012 ist der Frauenanteil im höheren Management von 12,2 Prozent auf 30,8 Prozent (Ende 2019) gestiegen.
In den unterschiedlichen EZB-Bereichen - die sich nach Gehaltsklassen unterscheiden - sind Frauen sehr unterschiedlich repräsentiert. Generelle Tendenz: Je höher es die Einkommensebene raufgeht, umso spärlicher.
Analystinnen in der Mehrheit
Unter "Analysten" ist der Zielwert mit 52 Prozent sogar schon überschritten. Auf Ebene der "Experten" sind 41,9 Prozent weiblich. Auf der Ebene der "Principal Experts" sind es 33,3 Prozent.
In der generellen Management-Ebene sind 30,3 Prozent und im höheren Management, wie erwähnt, 30,8 Prozent der EZB-Beschäftigten weiblich. Hier wird bis 2026 ein Wert von mindestens 40 Prozent angestrebt.
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