Prognose: Längerfristig kein genereller Mangel an Fachkräften

Prognose: Längerfristig kein genereller Mangel an Fachkräften
Arbeitsmarkt-Studie für Deutschland rechnet bis mit Engpässen bei Pflege und Bildung

Gehen uns die Fachkräfte aus? Wie viele Jobs kostet die Digitalisierung? Das deutsche Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ließ eine Langfristprognose bis 2035 erstellen, die zu interessanten Ergebnissen kommt. Laut Fachkräftemonitor wird die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland bis Mitte der nächsten Dekade noch um 800.000 auf 45,7 Millionen steigen. Danach rechnen die Arbeitsmarktforscher mit einem sinkenden Arbeitsangebot auf 44,1 Millionen bis 2035.

Die Arbeitslosigkeit werde sich bis dahin auf einem nieddrigen Niveau von 1,4 Millionen Personen bewegen. Der sich aktuell wegen der Hochkonjunktur verschärfte Arbeitskräftemangel dürfte sich längerfristig also entspannen. Ein  "flächendeckender Mangel an Arbeitskräften" sei nicht ersichtlich, wohl aber "berufsspezfische Engpässe" in bestimmten Sektoren.

Größter Engpass in Gesundheit und Erziehung

"Die zunehmende Anzahl älterer Menschen sorgt dafür, dass das Gesundheits- und Sozialwesen 2035 die meisten Erwerbstätigen beschäftigen wird. Gleichzeitig wird aufgrund der ebenfalls wieder zunehmenden Zahl jüngerer Menschen die Nachfrage nach Erziehungs- und Unterrichtsleistungen steigen", heißt es in der Prognose. In medizinischen Gesundheitsberufen, Erziehung, Sozialarbeit wird daher ein massiver Personalengpass erwartet. Wegen der demografischen Entwicklung sind auch Enpässe im Gewerbe und Handwerk oder bei der Exekutive zu erwarten.

Digitalisierung kostet Jobs

Der durch die Digitalisierung beschleunigte Strukturwandel wird bis 2035 insgesamt 3,3 Millionen neue Arbeitslätze schaffen. Zugliech werden aber auch 4 Millionen wegfallen, weshalb sich der Verdrängungseffekt vor allem in den niedrigeren und mittleren Qualifikationen verschärften wird. Für Berufe in der Gastronomie, Reinigung, Lagerwirtschaft sowie Einkauf und Vertrieb rechnen die Experten mit einer "hohen Konkurrenz" bei der Stellensuche.

Februar-Zahlen

Ende Februar ging die Arbeitslosenzahl in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 173.000 auf 2,373 Millionen zurück. Das ist der niedrigste Wert für den Februar seit der deutschen Wiedervereinigung. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 5,3 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen lag nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts im Jänner bei 44,79 Millionen - das ist ein Plus von 477.000 gegenüber dem Vorjahr.

 

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