Post kämpft mit rückläufigen Briefen und Startkosten für bank99
Die österreichische Post bringt immer weniger Briefe, dafür aber mehr Pakete. Außerdem laufen für den Aufbau der eigenen Bank hohe Startkosten an. Das hat in Summe in den ersten neun Monaten des Jahres bei einem steigenden Umsatz zu einem Rückgang des operativen Gewinns (EBIT) um 37,4 Prozent auf 81,4 Mio. Euro geführt. Wie es im vierten Quartal weitergeht, hängt stark von der Entwicklung der Pandemie und möglichen Lockdown-Maßnahmen ab, teilte die Post am Freitag mit.
Zwar habe sich das Brief- und Werbegeschäft gegenüber dem zweiten Quartal verbessert, dennoch sei über neun Monate gerechnet der Rückgang mit 9 Prozent (auf 883 Mio. Euro Umsatz) stärker als in den Vorjahren. Bei Paketen gab es hingegen ein Plus von 31,9 Prozent auf 576,6 Mio. Euro.
Trotzdem konnte der Gewinnanstieg um 11 Mio. Euro bei Paketen den Gewinnrückgang bei Briefen und Werbung von 22,2 Mio. Euro nicht kompensieren, sodass der Gewinn (EBIT) im Bereich Logistik um 10 Prozent auf 118,7 Mio. Euro fiel. Dazu kommt ein Verlust von 37,3 Mio. Euro im Bereich Filiale und Bank, der durch Aufbaukosten bei der bank99 ausgelöst wurde.
Der Umsatz nach neun Monaten lag mit 1,497 Mrd. Euro um 2,4 Prozent höher als in der Vorjahresperiode. Erstmals ist auch von der türkischen Tochter Aras Kargo ein Umsatzbeitrag von 23,9 Mio. Euro enthalten.
Für das Gesamtjahr erwartet die Post auch dank Konsolidierung der Aras Kargo ein Umsatzplus von über drei Prozent und einen Gewinn im Brief- und Paketgeschäft von etwa 170 Mio. Euro - wenn es nicht zu starken Lockdown-Maßnahmen kommt. Der Konzerngewinn wird allerdings weiter durch Kosten für die bank99 belastet. 2021 soll es dann einen "EBIT-Anstieg in allen Divisionen" geben. Ab 2023 soll die bank99 positive Ergebnisbeiträge bringen.
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