Pool-Anbieter: "Werden von Bestellungen überrollt"

Weil der Strandurlaub heuer virusbedingt wohl ins Wasser fällt und die Freibäder sicherheitstechnisch wenig einladend sind, setzen viele Österreicher auf Badefreuden im eigenen Garten.

Das sorgt beim oberösterreichischen Schwimmbad-Spezialisten Steinbach für Jubelstimmung: „Wir werden von Bestellungen überrollt“, erzählt Steinbach-Geschäftsführer Horst Lauß dem KURIER. Die Nachfrage nach Aufstellpools für den Garten, Solarduschen am Balkon, aber auch kleinen Whirlpools für städtische Terrassen sei hoch wie nie. „Und wir rechnen auch in den kommenden Monaten noch mit deutlich mehr Geschäft, das alles wird uns sehr fordern“, ergänzt Lauß.

Schon jetzt liege der Umsatz ein Drittel über dem Vorjahr. Viele Menschen würden derzeit im Homeoffice sitzen und daher öfter in den Garten hinausblicken. Die warmen Temperaturen im April hätten das Pool-Geschäft zusätzlich angekurbelt.

Das Traditionsunternehmen mit Sitz und Produktion in Schwertberg/OÖ zählt zu Europas führenden Anbietern von Pools samt Zubehör wie Filteranlagen, Reinigungsroboter, Wasserpflege oder aufblasbare Fun-Produkte fürs Planschen. Steinbach ist auch wichtiger Vertriebspartner für Intex, einem der größten Poolhersteller der Welt. Geliefert wird an Baumärkte ebenso wie an Diskonter wie Hofer.

Anfängliche Sorgen nach den coronabedingten Schließungen im Handel seien rasch verflogen, als umso mehr Online-Bestellungen eintrudelten, berichtet der Firmenchef. „Auch die Baumärkte haben sich aufs Web-Geschäft verlagert. Unsere Produkte sind gut sichtbar und können problemlos zu Hause aufgestellt werden.“

Ab 99 Euro

Die kleinsten Pools sind ab 99 Euro zu haben, größere frei stehende Schwimmbäder ab 650 Euro. Die Zustellzeit nach Bestellung dauere üblicherweise zwei bis drei Tage, aufgrund der hohen Nachfrage könnte es aber länger dauern. Als Krisengewinner will sich Lauß ob des schwierigen Umfeldes derzeit nicht sehen. Lieber sagt er: „Wir freuen uns, wenn wir den Österreichern mit unseren Produkten in diesem schwierigen Sommer Freude, Spaß und Ablenkung bereiten.“

Mehr „Made in Austria“

Steinbach beschäftigt mehr als 300 Mitarbeiter an drei Standorten. Der Hauptstandort in Schwertberg mit eigener Spritzguss-Fertigung wird gerade um 32 Mio. Euro erweitert, auch eine größere Firmenzentrale ist geplant. Rund 100 neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, die Kapazität von 30.000 auf 70.000 Palettenplätzen erhöht werden. Mit hochautomatisierter Produktion will Lauß auch wieder mehr Wertschöpfung nach Österreich bringen.

In Schwertberg werden auch Produkte zur Wasseraufbereitung hergestellt. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatzplus von 25 Prozent auf 125 Mio. Euro erwartet.