In Österreich hat ÖVP-Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm die Aktienpension ins Spiel gebracht. Die Gegnerin von zu viel Work-Life-Balance will bei den Jungen das Verständnis schärfen, dass ein Teilzeitjob mit 20 Stunden später einmal auch eine wesentlich kleinere Pension bedeutet. Und: Für die Zukunft vorgesorgt werden müsse – soweit dies eben möglich sei. "Für die Pension finanziell vorzusorgen, sollte genau so selbstverständlich sein, wie den Urlaub zu planen", sagt Plakolm zum KURIER.
Welches Modell ihr da vorschwebt? Plakolm: "Ich bin sehr offen für alle Vorschläge. Es liegen viele vernünftige Ideen, auch von anderen Parteien, auf dem Tisch. Was am gescheitesten ist, müssen die Experten bewerten."
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Das Pensionssystem mit den drei Säulen – staatlich, betrieblich, privat – will Plakolm angesichts der alternden Gesellschaft insgesamt zukunftssicher machen. Sie sagt, Pensionspolitik sei auch Jugendpolitik. Und ist der Überzeugung: "Um das Pensionssystem langfristig auf gesunde Beine zu stellen, müssen alle drei Säulen gestärkt werden."
Zur Entlastung der ersten Säule kann sie sich das deutsche Modell eines staatlichen Fonds vorstellen. Der zweiten, betrieblichen Säule wäre – wie im Regierungsprogramm geplant – mit einem Generalpensionskassenvertrag gedient. Dann könnten auch Arbeitnehmer freiwillig in Pensionskassen einzahlen, wo das der Arbeitgeber nicht anbietet.
Und bezüglich der privaten Pensionsvorsorge macht sie sich u. a. für steuerliche Anreize für den Übergang von Teilzeit auf Vollzeit stark. Sagt aber auch: "Wir brauchen Motivation für Anstrengung. Wer ohne Betreuungspflichten trotzdem nur 20 Stunden arbeitet, wird das später in der Pension schmerzhaft zu spüren bekommen."
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