Pistolenhersteller Glock erzielt rekordverdächtigen Bilanzgewinn
Die Glock GmbH mit Sitz in Ferlach und Deutsch-Wagram ist einer der bekanntesten Faustfeuerwaffen-Hersteller der Welt. Nach einem Umsatzrekord in Höhe von 888,8 Millionen im Jahr 2021 konnte das Unternehmen um Gaston Glock (94) im Jahr 2022 nicht ganz mithalten: Der Umsatz sank aber lediglich um 6,7 Prozent auf 829,5 Millionen Euro.
„Das Vorjahr war von einer starken Nachfrage in unserer Branche und von einer hohen Kapazitätsauslastung über das gesamte Jahr hinweg geprägt. Die Nachfrage im wichtigen Markt USA war allerdings im Vergleich zu 2021 rückläufig“, heißt es Lagebericht zur Bilanz 2022. „Die Normalisierung der Nachfrage in den USA kann (Anm.: heuer) voraussichtlich nicht zur Gänze durch den erwarteten stärkeren Geschäftsverlauf auf dem internationalen Markt ausgleichen werden.“
542,71 Millionen Euro Bankguthaben
Indes sank der Jahresgewinn 2022 um 51 Millionen Euro auf 146,24 Millionen Euro, aber der Bilanzgewinn stieg um 74 Millionen auf 515,44 Millionen Euro. Aufgrund des hohen Bilanzgewinns konnte die Ein-Milliarde-Euro-Marke beim Eigenkapital leicht übertroffen werden. Das macht eine Eigenkapitalquote von mehr als 84 Prozent.
Wie gut Glock finanziell tatsächlich dasteht, belegt die Bilanz 2022 deutlich. So verfügt das Unternehmen über einen Kassenbestand und über Guthaben bei Banken in Höhe von insgesamt 542,71 Millionen Euro sowie über freie Gewinnrücklagen in Höhe von 351 Millionen Euro. Bankschulden hat das Unternehmen keine.
Polizeibehörden und Militär
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr lässt sich Glock nicht in die Karten schauen. Es wird kein einziger Großauftrag im Lagebericht erwähnt. Dabei hatte Glock bis Ende 2022 einen Auftrag der französischen Armee über fast 75.000 Pistolen des Typs Glock 17 aus dem Dezember 2020 abzuarbeiten.
Außerdem bestellte das deutsche Bundesinnenministerium laut Beschaffungsunterlagen 790 Glock-Pistolen samt Holster und Lichtmodul. Dazu kamen 40 Trainingspistolen. Im April 2022 wurde der Auftragszuschlag um weitere 200 Pistolen erhöht.
Zugleich hat die Waffenschmiede Aufträge der Armeen der Tschechischen Republik und Finnlands an Land gezogen. Auch die Behörden Lettlands haben im Vorjahr Faustfeuerwaffen und Zubehör aus dem Hause Glock geordert.
Gute Aussichten
Über die Kunden heißt es im Lagebericht nur: „Behörden sind auch ein besonders wichtiger Kunde und Entwicklungspartner für uns, deren Anforderungen oft wegweisend für künftige Anforderungen anderer Kunden sind.“
Was die Produktion betrifft, „werden ausreichend Kapazität und ein ungewöhnlich hohes Lager an Rohmaterialien vorgehalten, um auch auf extreme Nachfragesteigerungen reagieren zu können“.
Wie gut die Geschäftslage ist, belegt auch der Umstand, dass der Personalstand um 159 Mitarbeiter auf 2.519 Mitarbeiter im Vorjahr gesteigert wurde.
Der Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr 2023 ist positiv. So heißt es dazu im Lagebericht: „Aufgrund des aktuell guten Auftragsstandes sind wir sicher, auch 2023 gute Ergebnisse erzielen zu können, wobei diese voraussichtlich unter den Werten aus 2022 liegen werden.“
Umsatz und Gewinn
Die Glock GmbH setzte im Vorjahr 829,5 Mio. Euro um und der Betriebserfolg lag bei fast 191,92 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern wurde mit 193,48 Millionen Euro beziffert; der Jahresgewinn mit 146,24 Millionen Euro.
Eigenkapital und Investment
Das Eigenkapital betrug 1,006 Milliarden Euro. Der Bilanzgewinn wurde mit 515,44 Mio. beziffert, davon betrug der Gewinnvortrag aus den Vorjahren 396,6 Mio. Euro.
2022 wurden 65,3 Millionen Euro ins Unternehmen investiert
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