Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen

Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen
Als Zusatz zu Feuer-Polizzen, schlägt der Versicherungsverband vor.

Auf rund 250 Millionen Euro summierten sich im Vorjahr die versicherten Schäden durch das frühsommerliche Hochwasser. "Sogenannte Jahrhundert-Ereignisse passieren jetzt schon fast jedes Jahr", konstatiert Günther Geyer, Präsident des Versicherungsverbandes. Die heimische Versicherungswirtschaft fordert angesichts der steigenden Häufigkeit von Naturkatastrophen seit Jahren eine breite finanzielle Absicherung für die Betroffenen, scheiterte aber am Desinteresse der Politik.

Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen
APA7982070 - 23052012 - WIEN - ÖSTERREICH: Vienna Insurance Group (VIG)-Chef Günter Geyer am Mittwoch, 23. Mai 2012, anl. einer Pressekonferenz zum Thema "Ergebnis 1.WB Quartal - Aktuelle Themen -Entwicklungen auf den Märkten CEE" in Wien. APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER
Jetzt dürfte eine Pflichtversicherung gegen Naturereignisse konkreter werden, Geyer (Bild) ortet positive Signale von Länder-Politikern. Der Verband schlägt vor, eine Versicherung gegen Katastrophen wie Hochwasser und Erdbeben verpflichtend an den Abschluss einer Feuerversicherung anzudocken, ähnlich den Sturmschaden-Polizzen. Die zusätzliche Prämie für ein Eigenheim im versicherten Wert von 300.000 Euro schätzt Geyer bei 2500 Euro Selbstbehalt auf fünf bis zehn Euro monatlich.

Damit hätten die Betroffenen einen Rechtsanspruch auf die Abdeckung ihrer Schäden und seien keine Bittsteller mehr für Mittel aus den Katastrophenfonds. Diese könnten dann nur noch bei höheren Selbstbehalten einspringen und freiwerdende Gelder für Schutzmaßnahmen einsetzen.

Einmalerlag

Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen
Mit 1. März wird in der Lebensversicherung die Mindestbindefrist für die steuerliche Begünstigung von Einmalerlags-Polizzen (Prämie wird im Vorhinein als Gesamtbetrag einbezahlt) für über 50-Jährige wieder auf zehn Jahre gesenkt. Geyer rechnet für heuer mit einem Prämienzuwachs von 20 Prozent. Die 2011 von der Regierung beschlossene Erhöhung auf 15 Jahre hatte die Prämien um eine Milliarde Euro einbrechen lassen und bescherte dem Fiskus einen Entfall an Versicherungssteuer von 40 Millionen Euro.

Zur Diskussion über die Landeshaftungen und einen Haircut für die Anleihe-Gläubiger der Kärntner Hypo meinte Geyer, wenn man Anleihen zeichne und die Sicherheit in den Vordergrund stelle, sollte man davon ausgehen können, dass die Anleihen eines grundsätzlich gesunden Landes halten. Auch er warnte vor negativen Folgen am Kapitalmarkt.

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