Pflege droht unleistbar zu werden

Pflege droht unleistbar zu werden
Private Pflegeversicherung wird wenig nachgefragt. Versicherer fordern staatliche Anreize.

Wenn Menschen alt und gebrechlich werden, übernehmen die Nachkommen deren Pflege. Meist sind es die Frauen, die sich um das Wohl der Eltern oder Verwandten im Kreise der Familie kümmern. „Das war einmal so. Heute aber ist die Lage pflegebedürftiger älterer Menschen in Österreich ganz anders“, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, im Gespräch mit dem KURIER.

Das eine sei der demografische Wandel. Die Baby-Boomer-Generation der 1960er Jahre gehe in den nächsten Jahren in Pension. „Damit fallen viele Einzahler ins Pensionsversicherungssystem weg, es kommen gleichzeitig weniger Junge nach“, erklärt Wendler die sich auftuende Finanzierungskluft. Aber fast noch stärker wirke der gesellschaftliche Wandel: die Jungen ziehen in die Städte, die Eltern bleiben allein am Land zurück. Und immer mehr Frauen gehen einer Berufstätigkeit nach. „Die Pflege durch Angehörige in der eigenen Familie stirbt aus“, betont Wendler.

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