Pflanzenzucht: Plus 20 Prozent Ertrag beim Ölkürbis

Pflanzenzucht: Plus 20 Prozent Ertrag beim Ölkürbis
Hitze und Trockenperioden machen die Entwicklung neuer Sorten notwendig

Wegen des Klimawandels stehen die Saatgutproduzenten vor großen Herausforderungen. Gefragt sind Sorten mit einer erhöhten Resistenz gegen Trockenheit und Hitze. Das Saatgut muss an die Anbaubedingungen in der jeweiligen Region angepasst werden. Außerdem soll die Pflanze nicht nur bei Extremwetter gute Erträgt liefern, sondern auch bei normalen Wetterbedingungen.

„Wir haben bei allen Hauptkulturen beim Saatgut einen Selbstversorgungsgrad von 100 Prozent“, weiß Johann Blaimauer von Saatgut Austria. Beim Mais ist Österreich sogar Saatgut-Exporteur. Seit 2017 läuft ein Klimafit-Programm für die Anpassung der Sorten. Es dauert etwa zehn Jahre, bis eine neue Sorte auf den Markt gebracht werden kann. Die heimischen Saatgutproduzenten sind an internationalen Zuchtprojekten beteiligt.

Vor allem bei Soja und beim Ölkürbis sind die Anbauflächen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. 2004 waren es bei Soja rund 18.000 Hektar. Heute sind es mehr als 75.000 Hektar. Soja ist beliebt, weil die Pflanze fast ohne Dünger auskommt.

Wenn Soja für die Tierfütterung angebaut wird, ist ein Zuchtziel ein möglichst hoher Eiweißgehalt. Beim Anbau als Nahrungsmittel hingegen ist eine möglichst einfache Verarbeitung zu Tofu gefragt. Unterschiedliche Züchtungen für unterschiedliche Zwecke sind üblich.

Beim Ölkürbis sind die Anbauflächen im Vorjahr verglichen mit 2020 um rund 3.700 Hektar auf 35.438 Hektar gestiegen. Die Züchtung von Hybridkürbissen hat laut Johann Posch von der Saatzucht Gleisdorf den Ertrag um 20 Prozent gesteigert. Für die jeweiligen Anbaugebiete wurden unterschiedliche „Reifegruppen“ mit verschiedenen Erntezeitpunkten entwickelt. Entscheidend ist die Resistenz gegen Viren und die Frage, wie leicht man die Kerne aus dem Kürbis bekommt.

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