Personelle Turbulenzen in der Austro Control

Die Stimmung im Management der Flugsicherung ist derzeit nicht gut
Anfrage an FPÖ-Verkehrsminister Hofer: Wird bei der Flugsicherung jetzt auch intern blau umgefärbt?

Im Management der Flugsicherung hat ein heftiges Hauen und Stechen begonnen – wer muss gehen, wer darf bleiben, wer wird befördert? Die Austro Control, stark SPÖ-lastig mit schwarzen Einsprengseln,  werde blau umgefärbt, sagen Insider. Stimmt so nicht ganz, kontern andere Beobachter. Die Veränderungen im Management hätten auch fachliche Gründe.

Die Vorgänge waren jetzt der Anlass für eine parlamentarische Anfrage von Bruno Rossmann (Liste Jetzt) an FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer. Wie es der neuen Geschäftsführung möglich sei, „bereits binnen weniger Wochen derart wichtige Personalentscheidungen zu treffen“, will Rossmann unter dem Titel „Umfärbungen der Austro Control“ wissen.

 

Personelle Turbulenzen in der Austro Control

Rührt um: Der neue Geschäftsführer Axel Schwarz

Dem Abteilungsleiter der Flugtechnik, der allerdings nicht dem SPÖ-Lager zugerechnet wird,  wurde die Kündigung in Aussicht gestellt. Obwohl (oder weil?) er im Bewerbungsverfahren um die neue Leitung der Austro Control (ACG) nur knapp hinter Axel Schwarz, dem Fluglehrer des Ministers, auf Platz drei gereiht worden sei.

 

Personelle Turbulenzen in der Austro Control

Von den ÖBB zur Flugsicherung: Valerie Hackl, parteifrei


 

Neben Schwarz zog mit Jahresbeginn die parteifreie Valerie Hackl in die ACG-Geschäftsführung  ein. Sie hatte im Vorstand des  ÖBB-Personenverkehrs gute Arbeit geleistet, doch die ÖVP brauchte ihren Job, wie berichtet, für die ehemalige OMV-Kommunikationschefin Michaela Huber. Worauf Hofer Hackl in die ACG holte.

Der  Bereichsleiter der Luftfahrtagentur, dem drei Abteilungen unterstehen,   dürfte seine Position verlieren. Schwarz will die Abteilungen selbst führen. Der einzige Bereichsleiter-Job in der ACG wurde angeblich für den Kabinettsmitarbeiter der ehemaligen SPÖ-Verkehrsministerium Doris Bures geschaffen.

Wäre noch der Schwiegersohn  des Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Walch,  der in der ACG jobbt und laut Anfrage Kandidat für eine der frei werdenden Schlüsselpositionen sein soll.

Dass sich die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 1000 Mitarbeiter in die Länge ziehen, verbessert das Klima auch nicht gerade. Die Ende 2018 in Pension gegangenen Geschäftsführer  hatten diese heiße Kartoffel an ihre Nachfolger weiter gereicht.

Hofer ist der Luftfahrt stark verbunden und die Qualität der ACG ist ihm zweifelsfrei ein Anliegen.   Darüber hinaus soll es freilich immer wieder personelle Wünsche aus dem Ministerium geben.  „Die Anfrage richtet sich an das Ministerium und ist dort zu behandeln. Unabhängig davon nimmt die Geschäftsführung Veränderungen ausschließlich nach fachlichen Kriterien vor“, erklärt die Geschäftsführung.

Von den sechs Kapitalmandaten  im Aufsichtsrat wurden im Vorjahr drei mit   FPÖ-genehmen Vertretern  besetzt.  Neben dem Top-Juristen Walch, der bereits unter der schwarz-blauen Regierung im Aufsichtsrat war,  noch Kathrin Glock,  aktuelle Angetraute des Waffenindustriellen Glock, sowie Katharina Levina-Rabl, Anwältin  und Ehefrau des Welser FPÖ-Bürgermeisters Andreas Rabl. Einziger Nicht-FPÖ-Vertrauter im Gremium ist neben zwei Behördenvertreterinnen Flughafen-Vorstand Günther Ofner (ÖVP).  

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