Persil-Hersteller Henkel baut in Wien aus

In Wien steht das weltweit größte Flüssigwaschmittelwerk der Gruppe.
Im Werk im 3. Bezirk wird zu 80 Prozent für den Export produziert. Neben Persil und Silan auch Marke "E".

Der Düsseldorfer Konsumgüter-Hersteller Henkel produziert nirgends so viel Flüssigwaschmittel wie in Wien-Landstraße. Schon im Vorjahr haben die Maschinen 235.000 Tonnen Flüssigwaschmittel abgefüllt, am Freitag wurde eine weitere Produktionslinie, die mittlerweile zehnte, in Betrieb genommen. Ab sofort stellt Henkel neben Persil, Dixan, Weißer Riese und Silan auch Waschmittel der 2014 akquirierten polnischen Marke „E“ in Wien her. Produziert wird zu 80 Prozent für den Export, der Heimmarkt Österreich hat im Vorjahr geschwächelt.

Persil-Hersteller Henkel baut in Wien aus
Henkel Austria, Personalchefin, Mendes
Das liegt allerdings nicht daran, dass weniger Wäsche gewaschen wurde. Die Österreicher hatten nur außergewöhnlich viel Waschmittel zuhause, das sie 2013 bei Sonderabverkäufen infolge der dayli-Pleite gekauft hatten. „2015 ist dieser Effekt weg“, geht Henkel-Manager Georg Grassl von wieder steigenden Umsätzen aus. Waschmittel wird traditionell gekauft, wenn es billig zu bekommen ist – der Aktionsanteil liegt bei knapp 60 Prozent und damit höher als bei Kaffee, Bier oder WC-Papier.

Konsumgüterriese

In Österreich werden jährlich 430 Millionen Euro für Putz-, Wasch- und Reinigungsmittel ausgegeben, mehr als die Hälfte davon fürs Wäschewaschen. Laut Henkel-Angaben tragen Artikel, die weniger als drei Jahre am Markt sind, 45 Prozent zum Geschäft bei. In Österreich beschäftigt Henkel 880 Mitarbeiter. Weltweit setzte der Konzern mit Marken wie Persil, Schwarzkopf, Fa oder Pattex zuletzt 16,4 Milliarden Euro im Jahr um.

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