Pensionskonto als Turbo für Privatpensionen

Österreich wird - zum Glück - immer älter
Lücke im System: Jeder Vierte muss fürs Alter "viel vorsorgen".

Ab Juni können die Österreicher in das Pensionskonto einsehen und sich einen Überblick über die Leistungen des staatlichen Pensionssystems verschaffen. "Dann wird sich zeigen, dass die Pensionslücken tendenziell größer sind als man landläufig glaubt", erwartet Robert Lasshofer, General der zum VIG-Konzern gehörenden Wiener Städtischen Versicherung.

Das zeigt auch eine Umfrage der Wiener Städtischen unter 1000 Interviewten. Mehr als 70 Prozent meinen, dass sie zusätzlich fürs Alter vorsorgen müssen. 26 Prozent glauben, sie müssen "viel vorsorgen", fast die Hälfte kalkuliert mit "mittelmäßigem" Vorsorgebedarf.

Pensionskonto als Turbo für Privatpensionen
Mag. Robert Lasshofer im Interview in Wien am 21.10.2013
Das neue Bewusstsein über die Einkommenseinbußen in der Pension werde die Nachfrage nach der privaten Altersvorsorge steigern, rechnet Lasshofer mit einer Belebung des derzeit bei allen Anbietern eher flauen Lebensversicherungs-Geschäftes. "Je früher man beginnt, mit desto geringeren Prämien kann man hohe Kapitalstöcke aufbauen", rät Lasshofer den Konsumenten.

Nach deutlichen Rückgängen boomen die Einmal-Erläge (Prämie wird im Vorhinein bezahlt) wieder. Auslöser ist die Verkürzung der steuerlich begünstigten Mindestlaufzeit für über 50-Jährige auf zehn Jahre. Was der Wiener Städtischen im ersten Quartal 2014 einen Zuwachs in der Lebens-Sparte von vier Prozent brachte.

Auch die Reform der staatliche geförderten Zukunftsvorsorge, der sogenannten "Prämienpension", hat sich positiv ausgewirkt. Die meisten Kunden wählen laut Lasshofer jetzt die Variante mit der niedrigsten Aktienquote.

Für Hochwasser-Schäden zahlte die Wr. Städtische 2013 rund 43 Millionen Euro aus. Angesichts der steigenden Häufigkeit von Naturkatastrophen plädiert Lasshofer für eine breit gestreute Pflichtversicherung. Der Gewinn vor Steuern stieg im Vorjahr um 10,2 Prozent auf 238,8 Millionen Euro.

Kommentare