Pastagipfel: Italiens Regierung geht gegen hohe Nudelpreise vor

Huge Pile Of Spaghetti On Plate and Twirled Around Fork
Konsumentenschützer und Landwirte vermuten Spekulationen am Markt. Preisaufsichtsbehörde soll nun prüfen.

Weil das Nationalgericht Spaghetti immer teurer wird, steigen Konsumentenschützer in Italien auf die Barrikaden: Der Durchschnittspreis für Nudeln ist innerhalb eines Jahres um 17 Prozent auf bis zu drei Euro pro Kilo geklettert, was einen neuen Rekord darstellt.

Die italienische Regierung hat auf die Proteste reagiert und jetzt die Preisaufsichtsbehörde eingeschaltet. Diese soll Pastahersteller und Konsumentenschutzverbände an einen Tisch bringen, um zu prüfen, warum die Preise zuletzt so stark gestiegen sind.

Spekulationen vermutet

Der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti beklagt Spekulationen rund um die Weizenpreise. Landwirte würden für ein Kilo Weizen nur 36 Cent erhalten, während der Preis der Pasta doppelt so hoch als die Inflation angestiegen sei.

Der Verband der Pastaproduzenten weist den Vorwurf zurück, die Preise künstlich in die Höhe zu treiben. Gegen schwankende Weizenpreise könne man nichts machen, außerdem hätten sich auch die gestiegenen Energiepreisen ausgewirkt.

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Genaue Prüfung gefordert

Der Konsumentenschutzverband Assoutenti fordert, dass die Preisentwicklung der Pasta, ein Grundnahrungsmittel für die Italiener, genau beleuchtet werde. Der Preisanstieg von Nudeln sei nicht mit der Entwicklung der Preise auf dem internationalen Weizenmarkt zu erklären, hieß es. Italien ist seit Monaten mit den Auswirkungen der hohen Inflation belastet, die sich auf die Lebensmittelpreise negativ ausgewirkt hat.

800 Millionen Euro für Nudeln

Die italienischen Familien haben im Jahr 2022 fast 800 Millionen Euro mehr für Nudeln ausgeben als im Jahr davor. Grund dafür sind die durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Rekordpreissteigerungen, die die Bürger belasten und den Landwirten schaden, geht aus einer Analyse des Landwirtschaftsverbands Coldiretti hervor. Die Italiener sind auch die größten Pasta-Konsumenten. Pro Kopf und Jahr kommen sie auf 23,5 Kilogramm Nudeln vor den Tunesiern mit 16 Kilo pro Kopf und den Venezolanern mit 12 Kilo jährlich.

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