leitete damals die zwölf Inlandscasinos, ein Top-Job direkt unter dem Vorstand. Wie man aus dem Unternehmen hört, soll ihm der damalige, glücklose CEO Alexander Labak (saß auf einem Sazka-Ticket) Hoffnungen auf einen Vorstandsjob gemacht haben, ließ ihn dann aber fallen. Er wurde im September als Casinos-Direktor abgelöst. Wie bei den Casinos Tradition, fand sich auch in diesem Fall eine großzügige einvernehmliche Lösung. Schließlich zählte der Mann zum Casinos-Urgestein. Er blieb weiterhin auf der Gehaltsliste und im sogenannten Dienstbereitschaftsmodell, war aber nicht mehr operativ tätig. Heißt, bis zur Pensionierung Spazierengehen.
Im Oktober 2018 verfasste der Manager dann ein Papier für die FPÖ bzw. den damaligen Vizekanzler Strache. Im ersten Teil wurde der Glücksspielmarkt dargestellt sowie die Vor- und Nachteile des österreichischen Systems.
Heikel war der zweite Teil, in dem der Casinos-Manager seine Vorstellungen für eine Neuordnung darstellte. Etwa die neuerliche Ausschreibung der drei Casinos-Lizenzen (ein erster Versuch war im Desaster geendet) oder die Vergabe von mehreren Online-Konzessionen. Bis dato halten die Casinos über ihre Lotto-Tochter nach wie vor das Online-Monopol.
Jetzt kann man durchaus der Meinung sein, das Monopol der Casinos-Gruppe sei nicht mehr zeitgemäß. Ein Manager des betroffenen Unternehmens allerdings sollte solche Positionen besser nicht vertreten. „Wäre das Glücksspielgesetz nach diesen Vorschlägen geändert worden, hätte dies das Businessmodell der Casinos ruiniert“, meint dazu ein Insider. In den Casinos rätselt man über die Motive des Verfassers. Wollte sich der Manager womöglich bei den Blauen anbiedern, um doch noch Karriere zu machen?
Die Anwälte sollen über diesen Fund sehr überrascht gewesen sein. Das Unternehmen hat im Casinos-Großverfahren Akteneinsicht. Gegen den Manager wurde umgehend die fristlose Entlassung ausgesprochen. „Es handelt sich um ein laufendes Verfahren, das wir nicht kommentieren können“, erklärt Casinos-Sprecher Patrick Minar gegenüber dem KURIER. Der Betroffene bekämpft die Entlassung, wie man hört, vor dem Arbeitsgericht.
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