OPEC lässt Ölhahn offen, Sprit bleibt günstig

Autos schlucken mehr Sprit, als die Hersteller angegeben - im Schnitt um bis zu 25% mehr.  
Ein Anstieg der Preise ist nicht in Sicht. Die OPEC pumpt kräftig Öl auf die Märkte.

Schritt eins des Plans zur Rückeroberung von Marktanteilen hat das Ölkartell OPEC geschafft. Sein Anteil am Weltölangebot ist seit Ende November des Vorjahres leicht auf mehr als ein Drittel gestiegen, der Preis ist stabilisiert.

Die OPEC hat daher bei ihrer Sitzung am Freitag in Wien die Förderung unverändert hoch gelassen. Damit ist auch kein Anstieg der Treibstoffpreise zu erwarten.

Im Zentrum des Treffens der OPEC-Mitglieder stand Schritt zwei: Wie viel Öl soll mit Blick auf die globale Nachfrage im zweiten Halbjahr 2015 auf die Märkte gepumpt werden, ohne dass der Preis erneut kollabiert.

Schwieriges Umfeld

Die Lage auf den Märkten sei "herausfordernd", betonte OPEC-Präsident Mohammed Bin Saleh Al-Sada in seiner Eröffnungsrede am Freitag. Denn die Nachfrage für das zweite Halbjahr sei schwer abschätzbar. Die OPEC glaubt zwar, dass mehr als ihre derzeitige Förderquote von 30 Millionen Fass pro Tag nachgefragt wird. Allerdings produzieren die Mitgliedsländer schon jetzt einiges mehr als die Quote.

Und der Iran, der dringend Einnahmen braucht, ist drauf und dran, seine Ölexporte auszuweiten. Energieminister Bijan Namdar Zanganeh jedenfalls betonte, das Land könnte in den nächsten ein bis zwei Monaten eine halbe Million Fass Öl pro Tag mehr fördern. Damit würden die iranischen Ölexporte auf eine Million Fass täglich steigen. In Summe dürfte das OPEC-Ölangebot also nicht zu knapp ausfallen.

Die große Frage bleibt, wie viel Öl die Länder, die nicht in der OPEC sind, produzieren werden. Im bisherigen Jahresverlauf haben die tieferen Ölpreise die Zunahme der Förderung in den Nicht-OPEC-Staaten deutlich gebremst. Insgesamt stieg die Produktion mit 700.000 Fass pro Tag nur ein Drittel so schnell wie 2014. Dieses schwache Wachstum betraf vor allem die USA, Kanada, Mexiko, Russland und Norwegen.

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