Gurkerl zum Aus der Billa-Hauszustellung: "Blödes Zeichen"

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Der Online-Supermarkt aus Tschechien will 2026 profitabel sein und bietet betroffenen Billa-Mitarbeitern Jobs an.

Am Donnerstag gab die Supermarktkette Billa bekannt, mit Ende Jänner seine Hauszustellungen in Wien und Niederösterreich einzustellen. Beim Mitbewerber Gurkerl sorgte diese Ankündigung nicht für Freudensprünge.

Dass die zum Rewe-Konzern gehörende Kette den Markt verlässt, sei schade und mache nachdenklich, teilt das Unternehmen mit. "Wettbewerb ist wichtig. Er fördert Innovation und sorgt für bessere Angebote für Verbraucher", schreibt Gurkerl auf der Plattform Linkedin.

Der Online-Lebensmittelhandel wächst nur langsam

Man glaube weiterhin an die Zukunft des Online-Lebensmittelhandels in Österreich. Dieser stecke zwar noch in den Kinderschuhen, biete aber großes Potenzial. 

Aktuell liegt der Anteil der Lebensmittel, die hierzulande online bestellt werden, zwischen zwei und drei Prozent. Im europäischen Vergleich ein niedriger Wert, der nur langsam wächst. In anderen Ländern (etwa in Großbritannien) liegt der Online-Anteil bereits im zweistelligen Bereich.

Gurkerl-Pressesprecherin Timea Rüb-Scholz sagt dem KURIER: "Es ist auch ein blödes Zeichen für den Markt, wenn große Player, die finanziellen Spielraum hätten, das Geschäft einstellen."

Gurkerl will 2026 in Österreich profitabel werden

Immerhin sei es möglich, den Onlinehandel mit Lebensmitteln nachhaltig profitabel zu betreiben, wie Gurkerl selbst beweise. In Tschechien und Ungarn gelinge das dem Unternehmen, das zur tschechischen Rohlik-Gruppe gehört, bereits. In Österreich erwartet Gurkerl, im Jahr 2026 profitabel zu werden.

Der Schlüssel sei die Automatisierung, die die Effizienz in Lager und Logistik steigere. Gurkerl selbst hat in den vergangenen Jahren in den Ausbau und die Modernisierung eines Logistikzentrums in Wien-Liesing investiert.

Trotz Automatisierung sei man abhängig von Lager-Mitarbeitern und Zustellern. Gurkerl suche für sein Lager laufend neue Mitarbeiter, heißt es. 

Man sei als Unternehmen auch bereits pro-aktiv auf betroffenes Billa-Angestellte zugegangen und hätte diesen Jobangebote gemacht. "Wir nehmen so viele Mitarbeiter auf, wie wir können. Das sind trainierte Leute, die wir brauchen", so Rüb-Scholz.

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