OMV-Unfall gefährdet Kerosin-Versorgung am Flughafen Wien

OMV-Unfall gefährdet Kerosin-Versorgung am Flughafen Wien
Fluggesellschaften sollen woanders tanken. Flughafen-Sprecher: "Keine Auswirkungen auf den Flugverkehr"

Die technischen Probleme bei der OMV in der Raffinerie Schwechat sorgen nun für einen Kerosin-Engpass am Flughafen Wien. Wie das Luftfahrtportal Austrianwings berichtet, werden alle Fluggesellschaften gebeten, das Auftanken in Schwechat zu vermeiden. Dies gehe aus einer Mitteilung der Flugsicherung via NOTAM hervor. Darin wird auf den Zwischenfall in der OMV und daraus  mögliche Versorgungsengpässe hingewiesen.

Laut OMV handle es sich dabei allerdings lediglich um eine "Vorsichtsmaßnahme", weil Engpässe in der Versorgung mit Kerosin möglich seien. Momentan werde der Schaden an der Raffinerie beurteilt und auch die Frage, wie lange die Reparatur dauert. In der Zwischenzeit produziere die Raffinerie nicht.. Man habe den Flughafen über die Engpässe informiert. Dieser wiederum habe die Fluglinien darüber in Kenntnis gesetzt und gebeten, dass - wenn es ihnen möglich ist, je nach Flugroute - anderswertig zu tanken, "um mit Reserven sparsam umzugehen", so OMV-Sprecher zur apa.

"Die Nachricht hat keine Auswirkung auf den Flugverkehr", sagte Flughafen-Wien-Sprecher Peter Kleemann zum KURIER. Für die Fluggesellschaften heißt dies jedoch, dass sie ihre Jets woanders auftanken und daher höhere Kosten entstehen können.

Unfall in Raffinerie

Wie berichtet, kam es vergangene Woche zu einem Unfall in der Raffinerie Schwechat. Ein mechanischer Zwischenfall in der Hauptdestillationsanlage der Schwechater Raffinerie hatte zwei Leichtverletzte gefordert. Aufgrund des Vorfalls sind  etwa 80 Prozent der Raffinerie nicht betriebsfähig.

Die Inbetriebnahme der Raffinerie, die sich seit dem 19. April in einem Wartungsstillstand befindet, verzögert sich. Um Enpässe bei der Treibstoffversorgung durch längere Wartungsarbeiten zu überbrücken, gab Österreich einen Teil seiner Treibstoffreserven frei. Eine entsprechende Energielenkungsverordnung wurde  durch das Klimaschutzministerium am Mittwoch im Nachhinein erlassen.

Freigabe für 14 Tage

Die Freigabe der Treibstoffreserven gilt für 14 Tage.  Die  112.000 Tonnen Diesel und 56.000 Tonnen Benzin dürfen nur in Österreich abgegeben werden. Die Pflichtnotstandsreserven von 90 Tagen werden durch diese Maßnahme laut Schätzungen des Ministeriums um sechs Tage reduziert. Die Raffinerie Schwechat versorgt den heimischen Markt zu 40 bis 50 Prozent. Die Erhebungen zum genauen Schadensausmaß sind noch im Gange.

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