OMV beteiligt sich an Raffinerie in Abu Dhabi

OMV beteiligt sich an Raffinerie in Abu Dhabi
Die OMV setzt ihre Strategie für Investitionen konsequent um: Es geht um die verstärkte Kooperation mit Partnern.

Der Plan im Nahen Osten zu investieren ist nicht neu. Mit der Unterschrift von OMV-Chef Rainer Seele und ADNOCH-Generaldirektor Sultan Ahmed Al Jaber wurde aus dem Plan nun Realität: Der heimische Öl- und Gaskonzern kauft 15 Prozent an einer ADNOCH (Abu Dhabi National Oil Company) Raffinerie in Abu Dhabi. Der Kaufpreis beträgt 2,5 Milliarden Dollar (2,19 Milliarden Euro).

Außerdem wird sich die OMV mit 15 Prozent an einem künftigen Handels-Joint-Venture beteiligen. Das Golf-Emirat Abu Dhabi ist mit 24,9 Prozent neben der österreichischen Staatsholding mit 31,5 Prozent der zweite Kernaktionär der OMV. Es geht also um eine Ausweitung der bisherigen Zusammenarbeit.

Finanzierung

Für die Finanzierung des Zukaufs will die OMV ihren operativen Cashflow nutzen. Laut Seele hat die OMV im letzten Jahr Akquisitionen in der Größenordnung von über zwei Milliarden Dollar getätigt. Sollte sich ein zusätzlicher Bedarf für die Finanzierung des Kaufpreises ergeben, so will die OMV Anleihen auflegen. Darüber soll aber erst in den kommenden Monaten entschieden werden.

Die Raffinerie in Abu Dhabi hat eine Kapazität von 922.000 Fass pro Tag. „Das ist fast das gesamte Rohöl, das Libyen zur Zeit produziert“, lautet der Vergleich von Seele. Die neue Beteiligung erhöht die Raffineriekapazität der OMV um satte 40 Prozent. „Diese Raffinerie sitzt logistisch gerade im Zentrum zwischen dem asiatischen und dem europäischen Markt, sie bedient aber auch den afrikanischen Markt“. Seele versprüht Optimismus: „Beim Beteiligungsergebnis erwarten wir eine zweistellige Rendite auf unser eingesetztes Kapital.“

Unter dem Vorgänger von Seele als OMV-Chef, Gerhard Roiss, wurde in ein Öl- und Gasfeld in der Nordsee investiert. Als der Ölpreis sank, haben sich die hohen Investitionskosten für die Förderung nicht mehr rentiert.

Auch Investitionen der OMV in Nordafrika haben wegen politischen Verwerfungen nicht den gewünschten Effekt gebracht. Die politischen Unruhen im Zuge des Arabischen Frühlings haben die Förderung massiv behindert.

Neuorientierung

Der nunmehrige OMV-Chef Rainer Seele hat eine Neuorientierung vorgenommen. Jetzt konzentriert sich das Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit bekannten Partnern wie Abu Dhabi oder der russischen Gazprom.

Die OMV will sich auch mit knapp 25 Prozent an Teilen des Gasfeldes Achimov in Sibirien beteiligen. Ursprünglich war ein Tauschgeschäft mit der Gazprom geplant gewesen: OMV-Anteile am Öl- und Gasfeld in der Nordsee gegen Gazprom-Anteile in Achimov. Doch aus dem Tausch wurde nichts. Gazprom und OMV verhandeln nach wie vor über den Kaufpreis .

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