Oliver Blume neuer Porsche-Chef
Bei der Volkswagen-Tochter Porsche wird der bisherige Produktionsvorstand Oliver Blume am Donnerstag der neue Vorstandschef. Der 47-Jährige folgt auf Matthias Müller, der als Folge des Dieselskandals an die Spitze des VW-Konzerns gerückt war. Blume ist schon seit gut zwei Jahrzehnten im VW-Konzern tätig, 2013 wurde er Produktionsvorstand bei Porsche. Der Hersteller blieb bis dato vom Skandal verschont.
Die französische Regierung erwägt, öffentliche Förderungen von VW zurückzufordern. Wenn der Verkauf angeblich sauberer Fahrzeuge mit Fördergeldern zusammenhänge, "dann müssen diese öffentlichen Hilfen zurückgezahlt werden", sagte Umweltministerin Segolene Royal. In Spanien hat sich VW bereits dazu entschlossen, Unterstützungen zurückzuzahlen. Spanien hatte Verbraucher beim Kauf eines schadstoffarmen Autos mit 1000 Euro unterstützt.
In den USA müssen VW und Audi wegen der Abgasaffäre Preise für besonders umweltfreundliche Diesel-Modelle zurückgeben.
Verbraucherschützer
Der VW-Skandal zieht seine Kreise bis in die deutschen Regierungsbüros: Sowohl Verkehrsminister Alexander Dobrindt als auch Barbara Hendricks, seine Kollegin im Umweltressort, haben ja angekündigt, alles zu einer raschen Aufklärung beitragen zu wollen. Für Jürgen Resch, den Chef der Deutschen Umwelthilfe, einer Verbraucherschutz-NGO, ist dies jedoch eine Farce: Beide Ministerien seien bereits vor Jahren von zu hohen Abgaswerten bei VW in Kenntnis Gesetz worden, hätten aber nichts dagegen unternommen. "Wir haben die Behörden schon 2011 über rechtswidrige Vorgangsweisen– etwa beim VW Passat – informiert." Auch über Überschreitungen bei anderen Marken habe man die Behörden unterrichtet – "das ist ja kein VW-Gate, das ist zumindest ein europäisches Problem", sagt Resch. Vorwürfe gegen konkrete Automarken will er jedoch nicht nennen, da diese – noch – lediglich auf Indizien beruhen, wie er sagt.
Kritik an der deutschen Regierung kommt aber nicht nur von ihm, auch die EU hat die "Janusköpfigkeit" der deutschen Regierung kritisiert. Verbraucherschützer Resch meint gar, es wurde in Berlin bewusst weggeschaut, um realistische und betrugssichere Abgastests zu verhindern: "Die Autolobby hat entsprechende Gesetze mitgeschrieben."
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