ÖVP will Hürden für Rot-Weiß-Rot-Karte senken

Sorgenfalten bei Sozialminister Rudolf Hundstorfer (l.) und Wirtschaftsminisgter Reinhold Mitterlehner.
Mehr Akademiker sollen bleiben. Mitterlehner fürchtet jedoch schon in den kommenden Jahren wieder einen Fachkräftemangel.

Trotz der steigenden Arbeitslosigkeit macht der Wirtschaftsflügel der ÖVP Druck auf eine Lockerung der Zugangshürden für Akademiker aus Nicht-EU-Staaten. Konkret sollen auch Bachelor-Absolventen mittels Rot-Weiß-Rot-Karte in Österreich bleiben können und der Zeitraum für die Jobsuche nach der Uni von sechs auf zwölf Monate verlängert werden. Auch das nötige Mindestgehalt von derzeit 2038,5 Euro soll gesenkt werden. Sozialminister Rudolf Hundstorfer sprach sich zuletzt mit Verweis auf die stark steigende Akademikerarbeitslosigkeit gegen Lockerungen aus.

Aufgrund der demografischen Entwicklung fürchtet Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner jedoch schon in den kommenden Jahren wieder einen Fachkräftemangel. Auf der anderen Seite studieren derzeit 90.000 Studenten aus dem Nicht-EU-Ausland in Österreich, wovon allerdings nur wenige nach dem Uni-Abschluss auch hier bleiben.

"Wenn wir Studenten in Österreich ausbilden, zahlt der Staat für einen Techniker ca. 90.000 Euro. Da wäre es ja unökonomisch, wenn wir da investieren und dann gehen die Absolventen wieder zurück oder nehmen eine unqualifizierte Arbeit an", so Mitterlehner. Derzeit bleiben nur 17 Prozent der Absolventen aus Drittstaaten in Österreich, der OECD-Schnitt liegt bei 25 Prozent, in Deutschland sind es 27 Prozent.

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