ÖVAG braucht 200 Mio. mehr Kapital

ÖVAG braucht 200 Mio. mehr Kapital
Der Kapitalbedarf hat sich nun auch bei der Österreichischen Volksbanken AG erhöht. Das Institut braucht rund 200 Mio. Euro mehr.

Um die neue Vorgabe einer Kernkapitalquote von neun Prozent bis Ende Juni 2012 zu erfüllen brauchen die heimischen Bankinstitute 2,9 Milliarden Euro, hieß es nach dem Stresstest im Sommer. Mittlerweile hat sich die Summe auf 4,5 Mrd. Euro erhöht. Nach Erste Group und Raiffeisen-Gruppe erhöht sich nun auch bei der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) der Kapitalbedarf. Durch den Verlust im dritten Quartal braucht das Spitzeninstitut des Volksbankensektors um rund 200 Mio. Euro mehr als noch im Sommer, schreibt das "WirtschaftsBlatt" von Donnerstag unter Berufung auf gut informierte Kreise. Damit werde die Lücke insgesamt 1,2 Mrd. Euro betragen.

Die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) wird am Freitag ihre neuen Kapitalzahlen (den Bedarf nach Definition der europäischen Bankenaufsicht EBA) zusammen mit den Neunmonatszahlen nennen. Die Bank ist mitten in einer gravierenden Umstrukturierung und sieht sich deshalb als Sonderfall in den EBA-Vorgaben.

Sberbank will Preis drücken

Unter Druck ist die ÖVAG auch von anderer Seite: Laut Standard will die russische Sberbank den Preis für die Ostbankentochter Volksbank International (VBI) nochmals nach unten drücken. Die Rede sei inzwischen von rund 500 Mio. Euro. Der Verkaufsvereinbarung vom September zufolge war ein Preisband von 585 Mio. bis 645 Mio. Euro festgelegt worden. Nach der letzten drastischen Gewinnwarnung der ÖVAG war höchstens nur mehr vom unteren Ende, also 585 Mio. Euro, die Rede gewesen. Dass es nun noch weniger werden könnte, wird mit schlechter als erwartet laufenden Geschäften - vor allem in Ungarn - kolportiert.

Am Freitag soll Sberbank-Chef German Gref wieder in Wien verhandeln. Die VBI gehört zu 51 Prozent der ÖVAG, den Rest halten deutsche DZ- und WGZ-Bank und französische Volksbanken.

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