Österreichs Werbewirtschaft zwischen Fisch und Fleisch

Österreichs Werbewirtschaft zwischen Fisch und Fleisch
Fachverband ortet "große Orientierungslosigkeit" in der Branche

Wenn Werbeleute die aktuelle Geschäftslage beschreiben, wird’s schon mal kompliziert: „Wir sind nicht mehr nur die Optimisten, die Luft ist draußen“, umschreibt Angelika Sery-Froschauer, Obfrau des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation, die Stimmungslage. Das Jahr habe gut begonnen, „dann ging es auf und ab, derzeit ist alles im positiven Bereich, aber die Dynamik hat sich abgeflacht“. Der aktuelle Wifo-Werbeklimaindex (Umfrage unter 120 Firmen) lässt für Jahresanfang 2014 einen leichten Nachfrage-Rückgang erwarten.

Bei den Auftraggebern ortet Sery-Froschauer „eine große Orientierungslosigkeit“. Vor allem der Übergang vom Analogen zum Digitalen stelle die Branche vor große Herausforderungen. Die Branche fordert daher von der künftigen Regierung eine „digitale Strategie“ in der Medienpolitik. Unter anderem müssten Antworten auf die digitale Dominanz ausländischer Internet-Konzerne wie Google oder Facebook gefunden werden. „Eine gesamtheitliche Medienpolitik muss mehr als den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Print enthalten“, so Markus Deutsch, Geschäftsführer des Fachverbandes.

Weiters fordert der Verband einmal mehr die Abschaffung der Werbeabgabe, keine neuen Werbeverbote (wie bei Tabakprodukten) sowie eine „wirtschaftsorientierte Umsetzung“ der gerade in Ausarbeitung befindlichen EU-Datenschutzrichtlinie. Österreichs Werbewirtschaft setzte im Vorjahr mit 27.000 Beschäftigten fünf Mrd. Euro um.

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