Österreichs Außenhandel mit Kanada rückläufig

Der CN Tower in Toronto, Kanada.
Warenimporte im ersten Halbjahr um ein Drittel gesunken, Exporte um 5,2 Prozent gefallen.

Während der finalen Abstimmungen zum geplanten Freihandelsabkommen CETA kommen ernüchternde Zahlen vom österreichischen Außenwirtschaftscenter in Toronto: Demnach war Österreichs Außenhandel mit Kanada im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahr deutlich rückläufig. Die Exporte aus Österreich fielen um 5,2 Prozent auf 482 Mio. Euro, wobei nach einem Minus von 11,9 Prozent im ersten Quartal etwas an Boden gut gemacht werden konnte. Die direkten kanadischen Warenlieferungen nach Österreich sanken im Jahresvergleich um 33,4 Prozent auf 158,6 Mio. Euro.

Weniger Investitionen

Als Gründe für das Minus werden die durch den niedrigen Ölpreis bedingten Investitionsrückgänge in der für Kanada wichtigen Ölindustrie genannt. Dazu kam, dass die Waldbrände in Fort McMurray die Ölförderung teilweise lahm legten. Der niedrige Ölpreis bremst insgesamt die Wirtschaftsentwicklung. Das Wirtschaftswachstum in Kanada soll heuer nur 1,6 Prozent betragen.

Zweistellige Export-Rückgänge gab es laut aktuellem Außenhandelsbericht auch bei Maschinen und Anlagen sowie leichte Rückgänge bei bestimmten Lebensmitteln wie Backmittel. Bei anderen Warengruppen wie chemische Erzeugnisse, Pharmazeutika, Getränke oder Fertigwaren gab es hingegen ein leichtes Plus, allerdings ist das Volumen hier nicht sehr groß.

Das hohe Importminus entfiel auf die drei Hauptwarengruppen, die Österreich von Kanada bezieht: Metallerze und Aluminium sowie Waren im Aerospace-Bereich.

Mit einem Außenhandelsvolumen von 1,027 Mrd. Euro (2015) ist Kanada auf Rang 22 der wichtigsten Handelspartner von Österreich. Der Handelsbilanzüberschuss betrug um Vorjahr 590 Mio. Euro. In den vergangenen zwei Jahren gab es erfreuliche Zuwächse.

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