Österreichische Nationalbank gibt letzten 500-Euro-Schein aus

Österreichische Nationalbank gibt letzten 500-Euro-Schein aus
Zahlen kann man weiterhin mit dem Schein. Es gab keinen "Run" auf die Banknote.

Als letzte Notenbanken in der Eurozone stoppen die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und die Deutsche Bundesbank heute, Freitag, die Ausgabe der 500-Euro-Banknote. In Österreich sind laut OeNB aktuell rund 6,8 Millionen 500-Euro-Scheine im Umlauf. "Niemand muss sich Sorgen machen, die 500-Euro-Banknote bleibt weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel und bleibt vorerst im Umlauf", betont die heimische Nationalbank.

Banknoten können laut OeNB von Geschäftsbanken bis auf Weiteres an ihre Kunden ausgegeben werden, so lange deren Vorrat reicht. In den letzten Wochen haben sich die Österreicherinnen und Österreicher nicht mit 500-Euro-Schein eingedeckt. "Business as usual", hieß es von der Notenbank auf APA-Anfrage.

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte Anfang Mai 2016 entschieden, dass Produktion und Ausgabe der 500-Euro-Banknote eingestellt werden. Befürworter versprechen sich davon, dass Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit zurückgedrängt werden. Ob das klappt, ist umstritten. Der größte Schein ist nun die 200-Euro-Banknote. Die anderen 17 nationalen Zentralbanken des Eurosystems hatten die Ausgabe bereits am 26. Jänner beendet, nun folgen die OeNB in Österreich und die Deutsche Bundesbank.

Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny war kein Befürworter des 500er-Stopps. "Ich persönlich bin auch kein Freund der Abschaffung, weil ich glaube, dass wir der Bargelddebatte keine Nahrung geben sollten", sagte Nowotny im Jahr 2016.

Der Deutsche-Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann hat am Freitag indirekt die Entscheidung kritisiert, zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft den 500-Euro-Schein aus dem Verkehr zu ziehen. "Bankräuber pflegen mit einem Auto vom Tatort zu flüchten. Natürlich kann man sagen, wenn wir alle Automotoren auf 50 km/h drosseln, dann haben wir dieses Problem möglicherweise schneller erledigt und können sie leichter verfolgen", sagte Beermann im Bayerischen Rundfunk.

Seine Trauer über das Ende des 500-Euro-Scheins halte sich aber in Grenzen, machte der Deutsche-Bundesbank-Vorstand deutlich. "Wir haben ja mit dem 200er und dem 100er große Stückelungen, die dafür sorgen, dass man dem 500er zwar eine Träne nachweint, aber nicht in nackte Verzweiflung ausbricht." Laut Notenbanker sind insgesamt noch rund 500 Millionen 500-Euro-Scheine mit einem Gesamtwert von 256 Milliarden Euro im Umlauf.

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