Österreicher wollen heuer weniger sparen

Österreicher wollen heuer weniger sparen
Laut Umfrage zeigen die Österreicher deutlich mehr Interesse an Immobilien und Aktien. Kaum Interesse an Apps von Fintechs.

Die Österreicher wollen heuer geringere Summen sparen und höhere Kredite aufnehmen, geht aus einer Integral-Umfrage im Auftrag der Erste Bank hervor. Stärkeres Interesse bei der Geldanlage gibt es an Immobilien und Wertpapieren, besonders an Aktien. Deutlich mehr Befragte planen eine größere Anschaffung. Nur einer von zehn Österreichern interessiert sich für Apps von Fintechs.

Nur jeder Zehnte interessiert sich für Fintechs

Banken müssen nun auch Drittanbietern wie Finanz-Start-ups ("Fintechs") den Zugriff auf Konten und Daten ihrer Kunden ermöglichen, wenn der Kunde dem ausdrücklich zugestimmt hat. Das Interesse der Österreicher an solchen Finanz-Apps von Fintechs sei allerdings gering. "Nur 10 Prozent der Österreicher halten so etwas für interessant", so die Erste Bank.

Die Bank habe mit mehr als 1,5 Millionen Nutzern ihrer Online-Banking-Plattform "George" einen deutlichen Vorsprung, betont Erste-Bank-Privatkundenvorstand Thomas Schaufler am Dienstag in einer Pressemitteilung. Die Plattform sei so gebaut, dass künftig auch Drittanbieter andocken.

Die Sparlust der Österreicher halte an, so die Erste Bank. 84 Prozent und damit etwas mehr als vor einem Jahr planen in den kommenden zwölf Monaten eine Geldanlage. Allerdings möchten sie mit 4.700 Euro heuer um durchschnittlich 1.000 Euro weniger zur Seite legen. Bei Haushalten mit mehr als 2.000 Euro Nettoeinkommen wollen 92 Prozent Geld anlegen.

Sparbuch weiterhin vor Bausparer

Unter den Top-3-Anlageformen bleiben das Sparbuch (62 Prozent), der Bausparer (50 Prozent) sowie die Lebensversicherung (39 Prozent) stabil. Beliebter als vor einem Jahr sind aktuell Investitionen in Immobilien (19 Prozent/+5 Prozentpunkte) und Wertpapier (28 Prozent/+4). Besonderes Interesse verzeichnen Aktien: Jeder Siebente zieht ein Aktieninvestment in Erwägung, vor einem Jahr war es nur jeder Neunte

Höhere Kreditsummen geplant

Eine größere Anschaffung steht bei 37 Prozent (plus 7 Prozentpunkte) an. Knapp 90 Prozent wollen diese über Ersparnisse finanzieren. Bankkredite kommen bei einer größeren Anschaffung für 8 Prozent (minus 2 Prozentpunkte) in Frage. Dabei wird an eine durchschnittlich deutliche höhere Kreditsumme von 78.800 Euro (plus 17 Prozent) gedacht.

Für die Spar- und Kreditprognose der Erste Bank wurden im vierten Quartal vom Institut Integral 1.000 Personen, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, telefonisch befragt.

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